Montag, 11. Juni 2007

Der erste Tag ...

... ist hoffentlich einer der schlimmeren

es ist jetzt gerade Mal 6 Uhr abends, ca 20 Stunden her, dass ich mich fast besinnungslos gefressen hatte, und ich komme mir echt erbärmlich vor. Mein Magen knurrt wie ein wildes Tier, heute mittag gab es Chili con Carne mit Tortilla-Chips, ich liebe das Zeug, aber ich war standhaft, diese Versuchung ging schonmal an mir vorrüber.

Als Alternative zum Mittagessen habe ich mich für einige Kapitel aus der Johannes Offenbarung in der Schlachterversion entschieden. Leider blieb der erwartete Besuch im Thronsaal heute noch aus und meine persönliche Gebetszeit verlief Mal wieder alles andere als entspannt, ist für mich alles noch viel zu verkrampft, will da wirklich eine andere Intimität erleben, ein anderes Level erreichen. Das Gefasel "Jesus Du mein EinundAlles" ist mir nicht mehr genug. Ich muß nicht lernen und erleben, möglichst fromm um die Ecke zu kommen, sondern IHN erleben, jeden Tag, immer wieder anders, immer wieder neu. Was nützt mir all die Gesetzlichkeit und Menschenfurcht, davon komme ich meinem Ziel, meiner Sehnsucht nach ganzheitlicher Zufriedenheit nicht näher. Ich muß lernen zu vertrauen, absolut zu vertrauen, muß von meinen Umständen weg sehen, weil die mir eh nur sagen können, was gerade ist und nicht wozu etwas so ist, wie es ist. Im hier und jetzt ist keine Weisheit - geile Predigt, die sollte ich mir später halten.

Habe versucht auf Gott zu hören, war aber viel zu laut. Wollte Antworten haben und hatte dann doch keine Geduld die Antworten abzuwarten. Fazit das war heute ein typischer Anfang, der absolut gesehen eventuell sogar insofern in Ordnung geht, daß ich mich langsam in einen neuen, anderen Lebensrythmus bringen muß, aber andererseits als Desaster bezeichnet werden muß.

Die offenen Fragen:
- wie geht es mit meiner finanziellen Situation weiter
- wie wird die mir von Gott zugesicherte Versorgung letztendlich aussehen
- wann werde ich endlich Zufriedenheit in dem erleben was ich habe und für sein Reich machen darf
- wohin und wann ist mein nächster Einsatz und wer wird ihn mir finanzieren
- wie geht es mit meinen Aufgaben im Zentrum weiter
- ist es eine gute Idee in den Iran zu gehen, gemeinsam mit jemandem, den man aus einem früheren, katastrophalen Einsatz kennt und eigentlich zwar gern hat, aber irgendwie einfach nicht mehr vertrauen kann
- was kann ich in Pakistan tun, wenn ich Pastor Khalid begleiten sollte
- soll ich eventuell doch lieber für ein paar kurze Wochen, ich denke maximal 3 ein Team nach Marokko begleiten und die jetzt schon übernervöse 2te Leiterin unterstützen, wobei ich mir sicher bin, dass sie es absolut ohne mich schafft, weil sie stärker ist, als sie sich zugestehen will.
- werde ich genügend Liebe für meine WG-Mitbewohner haben, werden wir unsere Fragen geregelt bekommen oder muß ich mich mit ganz anderen Alternativen anfreunden
- wo kommen die Heizstoffe für den nächsten Winter her, bis Ende August kann man zu Sommerpreisen einkaufen, aber danach wirds richtig teuer
- wann werden die jetzt noch nicht renovierten Zimmer in Angriff genommen werden.
- wie lange werde ich mein Auto noch halten können, die Inspektion ist seit Ende März fällig und ich habe sie noch nicht gemacht
- werde ich unter diesem stetig steigenden Druck meinem Vorsatz treu bleiben können und mindestens nicht mit Alkohol, Gras und Zigaretten rückfällig werden, auch wenns immer wieder echt heftig kribbelt.

Genug jetzt das wird zu lang - vielleicht stelle ich ja die falschen Fragen

Ende der Berichterstattung 1. Tag 6.30 pm.

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