Montag, 27. August 2007

Ich lebe noch ...

... auch wenns schwer fällt

irgendwie war der gestrige Sonntag nicht wirklich gut für mich, vielleicht war er aber auch längst überfällig, also nicht der Sonntag, der wiederholt sich jede Woche 1 mal, sondern der Rückfall.

Jetzt ist es also doch passiert, aus irgendeinem nichtigen, total unbedeutsamen Anlass bin ich genau in ihn reingerannt, habe ihn nicht weggeschickt sondern umarmt, habe mich gehen lassen und wie es sich zur Zeit anfühlt wird es diesmal wohl nicht so klimpflich ablaufen, weswegen ich wirklich darauf angewiesen bin, daß einige von Euch, ohne eine größere Sache daraus zu machen, als es wirklich ist, mit mir im Gebet stehen - Danke.

Ja heute dann die vielen Fragen, zu aller forderst "Wie konnte das den nur passieren?" gefolgt von der Erkenntnis "soetwas darf nie wieder passieren" und dem echt guten Rat "Komm endlich aus DEINER Opferhaltung raus"

Ich habe weder Antworten noch Erklärungen und auch keinen Schuldigen, den ich übrigens nicht für Alles was bei mir gerade nicht so toll läuft brauche. Es ist mir vollkommen klar, daß sich dieser Rückfall eigentlich angekündigt hat, es war nur eine Frage der Zeit und meiner persönlichen Tagesform. Es ist mir aber auch nicht daran gelegen es mit einem Shit happens abzutun, gemäß dem Grundsatz "ist halt passiert, was solls"

Was ich bisher verstanden habe beruht dieser spezielle Rückfall, keiner ist wie ein anderer, auf mehreren Faktoren:

- Unzufriedenheit mit meiner persönlichen Situation (finanziell, am Arbeitsplatz, in meiner WG)
- Nachlässigkeit in meiner Aufmerksamkeit (bagatelisieren von Warnzeichen)
- unbefriedigte Bedürfnisse (fehlende Partnerin, permanente Unsicherheit)
- Ärger (Auto lief plötzlich nicht mehr an und dadurch ist auch der Verkauf geplatzt)
- extreme Anspannungssituation, die zu Exsistenzangst führt
- Glaubensleben und Beziehung zu Gott sind gerade nicht besonders gut, eher schwach.

Was werde ich jetzt tun?

Logisch ist, daß ich mich bei einem Haufen Menschen entschuldigen muß, einige hab ich schon erledigt, andere stehen noch aus.
Selbstverständlich ist, daß ich sofort nach der Sommerpause mit den Besuchen der Selbsthilfegruppe in Löbau weiter machen werde.
Unumgänglich ist, daß ich mir heute noch spätestens morgen Hilfe suchen werde und mir diverse Sitzungen zur Auffrischung meines Suchtwissens reinziehen werde, was spätestens wenn das Auto weg ist wirklich kompliziert wird.
Wichtig ist, daß ich endlich wieder klar denke, mich nicht von meinem Selbstmitleid oder äußeren Umständen leiten lasse, es muß mir endlich wieder klar werden, daß Gott der Boss in meinem Leben ist und gleich danach ich selbst am Steuer sitze und Entscheidungen treffe, diese auch vertrete und mit den Konsequenzen klar kommen muß.

Im übrigen werde ich das einzige tun was ich tun kann - ich lebe weiter, vielleicht etwas frustriert, vielleicht von Entzugserscheinungen gezeichnet, bestimmt sehr beschämt und traurig über die Tatsache, daß dieser Rückfall statt gefunden hat, aber Aufgeben oder sich der Sucht ergeben sind für mich absolut keine Alternativen, auch wenn weiterhin vieles schief gehen wird und die Zahl meiner persönlichen Erfolgserlebnisse in den letzten Monaten doch eher gering war.

Danke für Euere Unterstützung im Gebet, wir schaffen das schon, "Hinfallen darf man, nur nicht liegen bleiben"

Solong
berney

Montag, 20. August 2007

Viktoria

(ein Requiem - einzelne Pauke schlägt den Trauermarsch, dumpf hallen die Schläge durch meinen Kopf - ein Bläserchor spielt den "alten Kammeraden" - Friedhofstimmung)

Du schönste aller Ingolstädterinnen,
ich werde Dich vermissen
die Zeit nicht vergessen,
als wir gemeinsam dahin schwebten
Du einzigst geliebtes Wesen
Deine Kurven und Rundungen
Dein sanftes Schnurren
ich werde es nie wieder hören
Geliebte, Vertraute
die gemeinsamen Wege,
die sich jetzt trennen, müssen
meines Zornes wegen,
Dich trifft keine Schuld
Du bist treu
und warst es immer
genügsam, selbst mit Polenspritt
richtig gehend anspruchslos
gerade Mal 6 Liter im Durchschnitt
Alle 8 bis 10 tausend Kilometer
mal nen Liter Öl
2 Mal im Jahr eine Waschstraße
oder auch Mal ein Vollbad im Regen
was hatten wir Spaß
eine Beziehung für die Ewigkeit,
da kam nichts dazwischen
und doch ist`s jetzt vorbei
Ach könnt ich doch nur,
etwas am Schicksal ändern,
ich täts ja, aber`s geht nicht
ich hab kein Geld für den TÜV,
zur Behebung der Schäden,
die Du durch mich erlitten hast
Selbst wenn das irgendwie ginge,
so wollte doch der Staat im Januar
seinen Teil
und die Versicherung auch
Es bleibt ich werde,
Dich nicht nur verraten,
sondern auch verkaufen
um wenig Geld
damit Du es hoffentlich besser hast
Lieben heißt das Beste
für den Anderen suchen,
darum geb ich Dich frei,
daß Du hoffentlich bald wieder
viele Kilometer unter Deine Reifen nimmst
und ich als Fußgänger meine Strecken friste
nein es wird für mich
so schnell keine andere geben
ich liebe Dich

by berney

in memorandum Viktoria Audi A3, Erstzulassung 10/1996, im Mai 2000 auf den Freak zugelassen mit 66 TKM.

Danke für geile 134 TKM, Danke für 7 Jahre und 3 Monate, ich bin glücklich diese Zeit mit Dir verbracht zu haben, in den guten und in den schweren Tagen hast Du mich nie im Stich gelassen.
Danke für zahlreiche Rockconcerte und Festivals, Bang your Head 2002 bis 2005, Freakstock 2003, 2005, 2006 und 2007 nur als Beispiele
Danke für richtig geile Autobahnfahrten, je nach Gemütslage gedigen bis rasant

Viki Du bist für mich die aller schönste und die aller beste
es wird für mich keine Partnerin mehr wie Dich geben

(ausleitende Klänge des Bläserchors - Kranzniederlegung - eine Leihenspielgruppe stellt ihr Machwerk "Vier Ringe für ein Halleluja" dar - Berney intoniert mit Freunden "The End" by Jim Morrison)

ENDE - The End - Fin - Fine - RIP

lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen

... und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer

eigentlich ist es ja nichts neues, dass wenn man mal was nur so, aus einer freundlichen gesinnung heraus macht, bestimmt irgendwann der fluch der guten tat um die ecke biegt und einen einholt, so halt auch diesmal

beispiele:

ein freak steht in der küche und verarbeitet an seinem einzigen krankheitstag seit herrnhut und dem sich anschließenden wochenende ca. 7,5 kilo paprika, die er geschenkt bekam zu 10 konserven - fällt es irgendjemand in seiner wg positiv auf? - nein, warum auch und beim spachteln ist es dann ja auch nicht mehr wichtig, dass einer sein wochenende dran gegeben hat - egal war ja auch irgendwie erbaulich in der küche rumzuackern

ein freak steht bis zu den schultern in asche und ruß, gehört sich ja bestimmt auch so beim reinigen von kachelöfen. ist ja auch nicht so, dass freak nein gesagt hätte, wenn er gefragt worden wäre ob er es denn machen könnte, nur war halt komisch, dass nachdem er letztes jahr sich mit einem kollegen zusammen um die dinger gekümmert hat, er dieses jahr eigentlich nur gefragt wurde ob freitag und montag oder montag und dienstag für ihn angenehmer wäre. auch hier hat freak wieder etwas gelernt

ein freak realisiert, dass es so nicht mehr weitergehen kann, seine finanzen sind erschöpft, seine vision eigentlich klar, aber seine zeit bringt er mit dingen zu, die ihn vordergründig kein stück weiter aufs missionsfeld bringen. könnte man ja auch positiv sehen, dann kommt wenigstens das zentrum weiter, nun wenn freak das so erkennen könnte, wäre er wohl nicht derartig frustriert, wie er ist.

ein freak ist pleite und sieht sich außerstande sein auto zu behalten, weshalb er es verkaufen will. ist alles nicht so tragisch, nun dann brauchst du den post "viktoria" unter der rubrik "trauer" garnicht zu lesen, das kann ich dir jetzt schon sagen. wenns denn wenigstens gleich ohne trara über die bühne gelaufen wäre, dann täts vielleicht nicht gar so weh, aber natürlich einfach und unkompliziert geht bei freak ja schonmal garnichts. erst jammert der kaufintressent rum "will dein auto kaufen - will dein auto kaufen", dann macht er mucken wegen dem preis, letztlich einigt man sich noch auf einen relativ anständigen und dann fängt der typ an blöd zu tun, will obwohl gekauft wie gesehen vereinbart ist anfangen hier mit besichtigungstermin und werkstatt und frag mich nicht, also nee so dann doch bitte auch nicht. egal jetzt zieht sich das alles noch nen bisschen hin und ende nächsten monat hab ich halt keinen tüv mehr - schlecht.

so jetzt schreib ich noch den oben angekündigten post und bitte sehr darum von blöden witzen und albernheiten abstand zu nehmen, wahre beileidsbekundungen und echte anteilnahme werden aber gerne angenommen

solong
berney

Montag, 13. August 2007

Sommerdepression?

der ganz normale Wahnsinn oder doch gespannte Vorfreude?

=> das Sommercamp (ML-Camp 2007) ist Geschichte und wie auch nicht anders zu erwarten war als großer Erfolg dargestellt worden. Die Einsätze vor allem aber der Tschechien-Einsatz müssen echt der Hammer gewesen sein. In Tschechien gab es reichlich Bekehrungen, in der Ukraine kam es wohl zu einigen Fällen von wirklicher Geisttaufe und in Polen müssen die Teilnehmer anscheinend wenigstens richtig Spaß gehabt haben, als sie von Jugendlichen ordentlich attackiert worden sind.

=> vor 280 Jahren am 13. August muß es hier in Herrnhut wohl zur größten Ausschüttung des Heiligen Geistes gekommen, weswegen wir heute morgen mit Geschichte anstelle von Lobpreis gefoltert worden sind

=> mich terrorisieren gerade die unmusikalischen Lobpreisversuche diverser Besucher, die anlässlich einem Folgecamp-Einsatzes hier sind, fühle mich aber nur noch genervt.

=> das Afghanistan-Team ist endlich soweit, daß sie morgen nun doch von Dubai nach Kabul fliegen. Ich selber beurteile das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln und so sehr sich mein missionarisch ausgerichteter Verstand darüber freut mache ich mir doch den einen oder anderen Gedanken, der sich schon fast wie Sorge anfühlt - ob es einfach sinnvoll wäre die paar Wochen was der Einsatz dauert zu fasten?

=> ich bin wie gesagt genervt und wirklich nicht umgänglich in den letzten Tagen gewesen, obendrein Lichtjahre von dem moralischen Standard entfernt, den ich mir selber versuche aufzuerlegen, der aber auch von anderen von mir gefordert wird - einzigst ich krieg das derzeit echt nicht hin.

=> ich komme mir derzeit sehr halbherzig vor, mir fehlt einiges, aber mit Sicherheit sind es keine frommen Sprüche, die mich aus dieser Kriese ziehen können, das braucht echt mehr und in der Theorie, weis ich zumindest wo ich suchen muß um einzigst fündig werden zu können - in der Praxis sieht das anders aus, wenn ich mich nicht sogar dabei ertrappen muß von diesem heilbringenden Punkt eigentlich zu fliehen

Prosa zum Schluß:

Zerrissen
ich will, aber ich will nicht
ich bin, aber eigentlich nicht
ich lebe, aber Leben ist das nicht
der Anfang oder doch das Ende
ich weis doch eigentlich garnichts

berney

Donnerstag, 9. August 2007

Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruß...

... und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.

... Alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind - Ja ich liebe den Prediger und seine unendliche Weisheit. Da steckt viel Trost drin und noch mehr Erkenntnis. Gibt es ein deprimierendes Buch in der Bibel, nein bestimmt nicht, aber es gibt wohl kein ernüchternderes Buch als das Kohelet, den Prediger eben.

Ernüchterung, das ist es, wenn ich daran denke was gerade bei mir hier so geht, weil wenn man wollte könnte man das auf echt sehr wenig reduzieren, was ich niemandem übel nehmen könnte.

Es ist eine Tatsache, daß bei mir derzeit Alles auf dem Prüfstand steht, ich nicht gewillt bin etwas als unveränderlich stehen zu lassen. Zwar lebe ich zunächst weiter wie bisher, aber das liegt ausschließlich daran, daß ich bisher nichts konkretes neues weiß.

Die Kohle für den Winter ist seit gestern im Schuppen, mein Geldbeutel leer und körperlich bin ich auch total erledigt. Holz was ich noch in Herrnhut brauchen könnte liegt in Steinenbronn im Wald und wenn nicht jemand mit einem Transporter ohnehin in die Richtung fährt und mich mit einer kostenfreien Anlieferung segnen will, wird es hier auch nicht herkommen, weswegen ich mir was anderes einfallen lassen darf.

Seit heute gibt es meinen neuen Rundbrief in Deutsch, einen werbeträchtigen Flyer in englischer Sprache kann ich ja leider nicht so verwenden, wie er jetzt ist, leider habe ich bisher auch noch keine konkreten Korrekturvorschläge erhalten, also komm ich damit auch nicht weiter.

Zur Zeit arbeite ich wieder verstärkt an der Weiterentwicklung meiner Vision unter anderem auch mit Johnboy Walton, was dabei rauskommt bin ich sehr gespannt, eigentlich sind wir wie Feuer und Eis, irgendwie sich ausschließende Gegensätze, aber irgendwie hab ich auch ein gutes Gefühl mit ihm wieder verstärkt zusammen zu arbeiten, auch wenn wir in der Vergangenheit bestimmt nicht immer einer Meinung waren und von unseren Visionen her zur Zeit auch noch keine abgestimmte gemeinsame Verlautbarung verkünden könnten.

Meine Arbeit im Zentrum ist bestimmt nicht schlecht und grundsätzlich hab ich auch garnichts dagegen, aber das kann nicht die ganze Berufung sein, ok vielleicht für jetzt aber das glaub ich eigentlich nicht. Ich werde halt das Gefühl nicht los, daß ich mache was ich mache, weil es verschiedenen anderen genau so recht ist, was nicht schlecht sein muß, aber ist das dann noch die Sache mit der Berufung oder läuft was verkehrt?

Soviel für diesmal
Ach Sommerzeit, du schöne Zeit, wie wunderbar bistDu.
Meine Freaks haben urlaub und melden sich noch spärlicher als sonst

Seid gesegnet
berney

Montag, 6. August 2007

... irgendwo muß er doch sein, aber wo ?

... "es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage da gewinnt man auch nichts" um es mit Andy zu sagen - der weiß ja garnicht wie intelligent er ist.

in all dem Trubel, den vielen Gesprächen, den neuen Ideen und den alten Vorgehensweisen hat sich ein Freak verloren und scheint sich nicht wirklich wieder zu finden.

Alles erscheint sinnlos, ohne jeden Zusammenhang, bedeutungslos und obendrein egal, Arbeit ist nunmehr nur noch Arbeit und Dienst findet hier bei genauerer Betrachtung schon länger nicht mehr wirklich statt. Neue Ideen fehlen vollständig und griffige Konzepte glänzen durch Abwesendheit. Wo ist der Elan des Anfangs, wo der Eifer, aber ach wo ist eigentlich der Freak geblieben?
In Gedanken auf Freakstock, mit dem Herzen ganz wo anders und ansonsten schleppt er sich auch nur noch langsam voran, was ihn selbst anscheinend noch am meisten stört, den seine Umwelt nimmt geschlossen Mal wieder nichts war, warum auch ist es doch viel angenehmer sich um sich selbst zu drehen als Mal mit geöffneten Augen durch die Gegend zu laufen, was solls etwas Schwund ist ja immer und solange es einen selbst nicht betrifft ist es ja auch vollends egal.
Was ist eigentlich passiert ? - Nun das ist das Problem - viel und garnichts. Es ist nichts Neues, daß wenn klare Ansagen fehlen Grauzonen entstehen, die von einzelnen mit Leben gefüllt werden, weil es ihnen einfach als notwendig erscheint. Ebensowenig ist es was Neues, daß sich zumeist Nichttäter in diesem Moment angepisst fühlen und schlagartig zu Tätern werden, wobei sich das Augenmerk dieses Aktivismusses nicht zwangsläufig auf Qualität richtet und streng genau genommen meistens garkeinen Sinn macht, was aber ihnen selbst und dem Großteil ihrer Umwelt komplett egal ist, weil hauptsächlich irgendetwas hat getan werden müssen, wo käme man denn auch dahin, wenn plötzlich die hinteren Glieder anfingen nach vorne zu laufen und gegebenen Falls einen Führungsansprüch für sich erwägten.

Undank ist der Welten Lohn - Steine gabs und wenig Brot - suche Deinen Teil bei Gott, denn von Menschen hast Du nichts, aber wirklich auch garnichts zu erwarten. Wenn es eine klare Lehre gibt die aus den Erfahrungen der letzten Zeit gezogen werden kann, dann ist es wohl jene, daß sich Anstrengung, Mühe und selbständiges Denken in gewissen Gesellschaftskreisen nicht lohnen und stets nur zu Verdruß führen. Also was solls, wenn es gewünscht wird, daß Zeit abgesessen oder besser noch totgeschlagen wird, na bitte warum auch nicht. Was scheren mich die Opfer dieser Politik, ich habe sie nicht zu verantworten, dennoch habe ich keinen Bock auf Spielchen oder politischer Stellungskämpfe, ich suche vielmehr eine Entscheidung und die kann durchaus auch überraschend aussehen.

Diese Woche arbeiten wir am Zentrum überwiegend halbtags, das heißt für 60 Prozent der anwesenden ändert sich nichts, die anderen gewinnen endlich etwas Zeit zum durchatmen und ihre Rundbriefe zu schreiben, sich um Termine in ihren Gemeinden zu kümmern und das relative Schweigen vor dem Septembersturm zu geniesen. Ich bin gespannt ob ich ungeschoren davon komme oder ob die Represalien gegen meine Person eine weiter Fortsetzung finden, was ich durch meinen sehr feinfühligen, sehr freien und sehr präzisen Schreibstil natürlich zu Teilen bewußt in Kauf nehme - der Nikotinentzug scheint diesmal nicht so leicht zu werden, wie es mir in der Vergangenheit gefallen ist oder ist es doch meine Birne oder doch noch etwas ganz anderes - Egal - ich bin zerrissen und ganzheitliches Behagen bleibt ein vager Traum von mir - seis drum - ist schon so.

Berney

Mittwoch, 1. August 2007

FREAKSTOCK 2007 - REBOOT

... es ist vorbei, bye bye julimond, es ist vorbei ...

was kann freak schon über das schönste familientreffen ever sagen? um die concerts hat er sich im prinzip nicht wirklich gekümmert, selbst wenn die eine oder andere band echt gut gerockt hat, abends leider halt auf der sidestage, weil aus welchen gründen auch immer die mainstage von musikalischen analphabeten belagert wurde, was aber wie gesagt nicht wirklich gestört hat, ist halt aufgefallen.

im coffee-zelt hat sich freak auch nicht zu lange rumgetrieben, warum auch die tage des festivals sind kurz, die nächte sogar noch kürzer und um sich mit jedem, mit dem man gerne mal quatschen wollte sich zu unterhalten reicht die zeit ja dann leider doch nicht, schade, aber was solls dann nimmt freak halt an positiven gesprächen mit was halt gerade so geht und freut sich über jedes einzelne, das stattgefunden hat.

die workshopflut vergangener jahre, wo freak einfach nicht wußte was er tun soll, ist erfreulich zusammen geschrumpft auf ein wirklich erträgliches maß und besonders erfreulich dabei war dann auch noch, daß die workshopleiter keine zweifelhaften ansätze unters volk streuten.

für mich schön und wichtig zugleich war, einen neuen tatigkeitsbereich, eine neue aufgabe in meiner geistigen familie gezeigt bekommen zu haben. es mag schon sein, daß ich in meinem leben verschiedene dinge als defizitär empfunden und somit auch erlebt habe, aber es ist hervorragend zu sehen, daß das kein ausschlaggebendes kriterium für geistliche vaterschaft ist. ich glaube daran, daß gott in diesem bereich mit mir in den nächsten jahren noch einiges vor hat.

da freak der abschiedsschmerz am sonntag einfach zu groß war, entschied er sich am abbau noch zu teilen mitzuwirken, was den vorteil mit sich brachte zwar immer noch übermüdet, aber zumindest am montag reisen zu können. dass gott mir dann auch noch eine mitfahrerin an die seite gesetzt hat war für mich natürlich sehr schön und überhaupt auch sehr praktisch, da ich nicht die ganze strecke fahren mußte. die fahrt verlief bis auf wenige vorkommnisse doch recht angenehm, aber halt nicht ohne folgen, wesswegen ich derzeit wirklich geknickt bin, was ich angesichts des großartigen freakstocks wirklich nicht sein bräuchte.

die kehrseite der medaille:

die heimfahrt führte letztendlich dazu, dass ich einen rückfall beim trinken erlitten habe. warum ja das frag ich mich auch, aber irgendwie kam zu meiner ohnehin schon sehr stark angeschlagenen gefühlslage einfach noch einiges dazu.

1. der holländische drängler, der mich dazu verleitete mit seiner nötigerei ihn mit dem internationalen autofahrergruß zu grüßen, wobei ich mir leider risse in der frontscheibe zuzog

2. der fast unfall, bei hoher geschwindigkeit von einer windböe erfasst worden, beim ausweichmanöver, war halt doch schon sehr übermüdet und angeben wollt ich auch irgendwie.

3. meine geistige hygiene ließ doch wohl ziemlich zum wünschen übrig, aber ist ja nichts passiert schwam drüber, obendrein ist freak single, aber trotzdem irgendwie schäm ich mich halt doch, egal.

4. unnötig zu erwähnen, daß ich erneut dem nikotin fröhne, was natürlich nicht gut sein kann und in dieser form auch nicht wirklich beabsichtigt ist.

was hat sich am zentrum geändert?

ähm nichts, zumindest nicht zum besseren und als ob das nicht reicht wird man auch noch aus den eigenen reihen sabbotiert, danke aber danke nein.

das camp soll ganz gut sein, hab davon noch nicht viel mitbekommen und ganz gut liegt wohl deutlich im auge des betrachters, was ich mitbekommen habe war naja ganz gut.

könnte und wollte mich hier eigentlich noch köstlich in derber lästerei und witzelei ergehen, lasse es aber aus verschiedenen gründen bleiben unter anderem auch weil ich müde bin

Seid gesegnet und bleibt dran
betet für den freak in herrnhut
wie auch immer
berney

ps: ich komme leider nicht nach pakistan, es fehlt die persönliche einladung und selbstverständlich auch das visa und mein freund und bruder im glauben mr k hat wohl zumindest für mich verständlich den einen oder anderen ansatz, der mir echt glauben macht, dass es halt jetzt nicht funktioniert und dass es gut ist, wenn ich jetzt nicht dabei bin.