Donnerstag, 25. Oktober 2007

... einmal werden wir noch wach ...

... dann ist besuchstag - hajo kommt - juhu ...
... und noch viel besser, dann hab ich endlich mal ne woche frei


bin gespannt wie flitzebogen, was hajo an neuen informationen aus stuttgart mitbringt. freue mich irrsinnig auf die vielen persönlichen nachrichten aus der gemeinde, auch auf das brennholz.

hajo möchte sich mit der leitung besprechen, bin echt neugierig worüber und was letztendlich dabei rauskommt.

freue mich melle in ramsdorf zu besuchen, ruhe zu erleben, besinnlichkeit und darauf, dass mein akku wieder vom chef aufgeladen werden kann.

ich empfinde bereits beim gedanken an diese paar tage so etwas wie erleichterung, aber auch unendliche anspannung, hinsichtlich der vorbereitungen.

mein schreibtisch war seit wochen nicht mehr so leer wie er gerade ist. der jahresabschluss 2005 ist nun endlich auch so weit, dass ich gerade nicht mehr daran machen kann, das tagesgeschäft ist soweit ich es abschätzen kann auf dem laufenden, sonderfälle mal ausgenommen, aber denen rennt man ja immer hinterher.

generell gilt: ich bin im urlaub egal was passiert. ok wenn ich zurück bin, werden andere menschen in meinem büro sitzen, mein team wird sich bedauerlicher weise verkleinert haben, aber das leben geht weiter, egal was passiert.

melde mich sobald ich aus ramsdorf zurück bin wieder
bleibt mir gewogen
betet für mich
denkt an mich
freut euch mit mir, über meine freiheit

seid gesegnet
berney

Donnerstag, 18. Oktober 2007

... Auch wenn´s keinen interessiert

... schreib ich mal wieder in dieser selbstkritischen rubrik einen neuen eintrag

es gibt da eine frage die mich quält und mir keine ruhe mehr lässt:

"habe ich mir die ganze zeit nur etwas vorgemacht?"

ja ich weiß es gibt immer wieder zeiten in denen man sich fragt, ob man wirklich gottes stimme gehört hat, ob man den anforderungen des lebens gewachsen ist, ob man geliebt ist, ob man schön genug ist, woher das nächste geld kommt oder ähnliches, aber damit hat diese frage bei mir garnicht viel zu tun.

ich hatte ende august einen stärkeren rückfall bezüglich alkohol gehabt, damit einhergehend habe ich eine periode der schwäche durchlebt und immer wieder kleinere rückfälle erlebt, die alle samt und sonders auf persönliche willensschwäche zurück zu führen sind. d.h. im klartext, ich wollte diese kleineren rückfälle zu keinem zeitpunkt ernsthaft verhindern, wahrscheinlich weil es mir gefiel schwach und willenlos zu sein. das dachte ich zumindest recht lange, bis mir am dienstag die augen ziemlich brutal geöffnet worden sind.

meine suchtkarriere endete eigentlich bereits 1999 mit einem für mich damals sehr harten urteil, wegen einer körperverletzungsgeschichte. ich hatte in diesem besonderen fall irgendwie das gefühl, dass ich diesmal nicht einfach so davon kommen werde und hatte mir eine selbsthilfegruppe für alkoholiker gesucht, weil ich irgendetwas dem gericht als zeichen dafür, dass ich gewillt bin mein leben zu ändern präsentieren wollte, damit ich eventuell doch noch mal mit einem blauen auge davon komme. dem war trotz all meiner bemühungen nicht so, weil ich vom richter durchschaut wurde, der mir dann mit dem urteil doch noch sehr geholfen hat. ich wurde zu einer haftstrafe verurteilt, das war für mich erschreckend, die dann aber doch noch zur bewährung ausgesetzt wurde, das war für mich sehr erleichternd, allerdings verbunden mit diversen auflagen, und genau darin bestand die hilfe des richters für mich.

es spielte also überhaupt keine rolle mehr aus welcher motivation ich damals nach hilfe wegen meines schwachen charackters und meinen suffeskapaden suchte, denn ich durfte, wenn ich nicht in den knast wollte 3 jahrelang regelmäßig zu den gruppenabenden erscheinen und auch recht häufig eine bescheinigung des gruppenleiters ans gericht schicken.

alles schön und gut, warum wärme ich diesen alten kaffee hier auf und was hat das mit der eingehenden frage zu tun. die antwort liegt eigentlich auf der hand, ich fing die ganze sache mit einer äußerst fraglichen motivation an und die frage ob ich denn nun wirklich ein alkoholiker bin oder nicht, habe ich zu meinen gunsten mit ja beantwortet, weil alkoholismus ist eben nunmal keine charackterschwäche sondern eine suchtkrankheit und damit konnte ich mit meinem ego besser zurecht kommen. tatsächlich war es für mich unerheblich ob ich stets nur massiven alkoholmißbrauch betrieben habe oder ob ich süchtig war. eine therapie, zumindest im sinne einer langzeitbehandlung habe ich nie gemacht.

probleme traten eigentlich erst später auf, als ich immer mehr sicherheit in meinem "neuen" leben als trockener gewann. ich wollte plötzlich von meiner entscheidung nicht mehr trinken zu wollen nichts mehr wissen, hatte mir aber ein image als trockener schluckspecht aufgebaut, was weiter nicht schwierig war, weil es zahlreiche menschen gibt, die von ausschreitungen meiner person im suff berichten können. daher entwickelte ich so etwas wie einen urlaub von der trockenheit und habe dann auf diese weise diverse rückfälle in der lernphase gebaut, die dankenswerterweise ohne größere konsequenzen verliefen und nie länger als wenige tage dauerten. 2001 verlor ich dieses model außer kontrolle. ich musste beruflich bedingt recht viel fliegen und das bereitete mir bezüglich der starts und landungen doch größere probleme, die ich mit relativ geringen mengen alkohols bewältigen konnte. hierdurch war aber mein schutzwall, hallo leute ich bin trocken, eingefallen und ich konnte nicht mehr so einfach wie davor mich von für mich gefährlichen situationen retten. das ergebnis war fürchterlich, ich erlitt eine schwächepreriode, die 6 wochen dauern sollte, mit verschieden starken besäufnissen, wovon mich eines meines eigenen empfindens nach fast umgebracht hätte. ok da war außer alkohol auch gras und chemie im spiel aber dennoch das war wirklich heftig.

ich war in dieser zeit kein christ und bis zu meiner rückbekehrung sollten auch noch nach diesem ereignis weitere jahre vergehen, dennoch hatte ich wohl unter starken krämpfen soetwas wie ein gebet formuliert. "gott rette mich, ich will so nicht verrecken", hab ich wohl geschrien und sowas wie "wenn ich das überlebe, will ich dir dienen, hilf mir".

was auch immer in dieser nacht statt gefunden hat, es führte dazu daß ich zum betriebshelfer ging, mir einen termin beim internisten besorgt habe und dann mit viel glück ein 3 wöchiges psychologisches kurzzeitprogram mit suchtthematik gefunden habe, was ich dann auch ende 2001 absolvierte, wobei ich da bereits wieder seit wochen trocken war.

nach dieser zeit lebte ich eigentlich sehr glücklich ohne alkohol, ging keine idiotischen kompromisse ein und war mir eigentlich sicher, dass ich alkoholiker bin. das war für mich selbst der beste schutzmechanismus, den ich haben konnte. niemand stellte meine suchtkrankheit mehr in frage, meine umwelt war eigentlich stolz auf mich, weil ich mich so positiv entwickelte und keiner mehr angst vor mir haben musste und überhaupt ist das ja in unserer gesellschaft eigentlich gar kein problem, wenn man ein problem hat und das dann auch in den griff bekommt.

doch was ist dann auf einmal passiert? warum klappt das nicht mehr? fast sieben jahre, eine ewig lange zeit gab es mit diesem model doch garkeine probleme. da waren sehr gute tage dabei und ebenso fürchterlich schlechte, irgendwann zwischen drin wurde ich sogar wieder christ, also noch ein sehr guter grund warum es eigentlich umso besser klappen sollte und später sogar noch missionarischer angestellter.

zur zeit ist der wunsch zu trinken gering bis garnicht vorhanden, meine willenskraft, wenn mir jemand was vorsetzt, bzw. auf mich einredet doch was zu trinken, erbärmlich schwach. ich schlickere mich so durch, ohne jede klare linie und das führt zu eingehender frage. was früher für mich keiner diskussion bedarf, ob ich alkoholiker bin oder ein mißbräuchler, stellt sich mir jetzt in den weg, mit einer ganzen reihe von absurden überlegungen.

wenn ich mal davon absehe, daß alkohol am zentrum verboten ist und im beisein von studenten vermieden werden muß, könnte ich mich ja an geeignetem ort von zeit zu zeit mit dem einen oder anderen trink belohnen, wenn ich lediglich massiven alkoholmißbrauch betrieben habe, weil immer hin in der schwächeperiode, die hinter mir liegt war ich lediglich einmal wirklich betrunken, ansonsten trank ich ja nur geringe mengen alkohols, also das dürfte dann alles kein problem sein und mein charackter hat sich ja auch verbessert, ich bin längst nicht mehr so gewaltbereit und überhaupt lass ich mich nicht mehr so leicht provozieren.

diese gedanken zerfeuern alles was ich mir an selbstschutz erarbeitet habe. es gibt keine möglichkeit medizinisch fest zu stellen, ob ich jeweils abhängig war oder nicht. grundsätzlich stünde ich nicht vor dem problem öfters versucht zu werden, wenn ich selbst mich nicht aus meiner festung heraus begeben hätte und angefangen hätte mit dem alten suchtmittel rumzuzocken. eigentlich muß ich die frage ja auch garnicht beantwortet bekommen, denn es ist eine entscheidung, entweder fürs eine und dabei auf nummer sicher zu gehen oder fürs andere und dabei eventuell schiffbruch zu erleiden.

als ich in der selbsthilfegruppe von meinen zweifeln geredet habe, bekam ich ziemlich eine drüber gezogen. klar versuchte ich darzustellen, daß das mit den entzugserscheinungen bei mir nie so der ganz große hammer war, dass ich jedesmal ohne medikamente den alkohol habe absetzen können, dass selbst 2001 lediglich eine fettleber athestiert werden konnte und ja die blutwerte waren nicht sehr gering, aber bereits nach der ersten woche des 3 wochenprogramms wieder auf normal, heute müssten sie fast jungfräulich sein, also eine medizinische indikation für weitere maßnahmen kann nicht gestellt werden.

"du machst dir doch nur was vor!", ja wahrscheinlich hab ich mir all die jahre nur etwas vorgemacht, nämlich was für ein toller kerl ich bin, wegen meiner gefährdeten umwelt das saufen zu lassen. ja ich hab mir bestimmt etwas vorgemacht, wenn ich nicht getrunken habe und mir gesagt habe, dass mir das besser gefällt, wie wenn ich von zeit zu zeit mit freunden hätte einen trinken können. ja bestimmt habe ich mir etwas vorgemacht, denn es war angst vor strafe, die mich zur selbsthilfegruppe trieb, die ich wahrscheinlich jahrelang ausgenutzt habe, ohne das in schlechter absicht zu tun.

wenn ich mir aber in diesem sehr großen bereich meines lebens die ganze zeit nur etwas vorgemacht habe was ist dann mit all den anderen entscheidungen und motiven, die mein leben in den letzten jahren sehr verändert haben. wie kann oder soll ich dann denn bitte weiter machen? was ist überhaupt noch richtig und wie soll ich jetzt reagieren? wie bekomme ich wieder frieden und sicherheit in mein dasein?

die antworten auf all diese fragen sind einfach, zumindest dem verstand nach und in der theorie. jedes froki würde jetzt augenblicklich den standardsalmon einstimmen "jesus, gebet, freisetzung" und damit wahrscheinlich noch nicht einmal soweit daneben liegen, jedoch sieht die praxis zumindest bei mir doch noch etwas anders aus.

ich kämpfe mit mir selbst, meinen ansichten und meinungen, dem was ich gelernt habe, dem was ich habe, dem was ich haben will. hoffentlich ist diese schreckliche zeit der prüfung bald vorbei, hoffentlich ist es eine prüfung und nichts anderes. warum kann ich mich diesem kampf nicht einfach durch flucht entziehen. egal bin eigentlich auch etwas gespannt wie die ganze sache weiter geht.

so der eintrag war wieder viel zu lang, also ein guter grund ihn garnicht erst zu lesen, bei denen die es trotzdem geschafft haben bedanke ich mich artig.

seid gesegnet
berney

Montag, 15. Oktober 2007

... wieder mal nen tag verschenkt ...

... wieder mal nen tag verschenkt

streng genau genommen könnte ich das von jedem tag der vergangenen woche sagen und irgendwie vom heutigen auch, auch wenn ich gerade diese woche ein seminar besuchen darf, das mir eventuell weiter helfen kann.

eigentlich bin ich noch nie so erwartungslos wie dieses mal in eine woche gestartet. vom dart am wochenende kann ich nun wirklich nichts positives berichten, das war ein einsamer krampf ohne erkennbare linie, geprägt von konzentrationsschwäche und fehlwürfen, vor allem wenn es darum ging spiele zu beenden.

der vergangene freitag gehörte dem frust, der donnerstag der ablehnung und des unverständnisses, egal schlechte tage kommen und gehen und ich irgendwann auch entweder aufs feld oder wo anders hin. stellt sich mir halt immer noch die frage nach dem terminplan, vielleicht gibts ja irgendwann auch mal antworten und nicht nur fragen, fakten und nicht nur phrasen, taten statt vieler worte und eventuell kommt ja dann unser herr jesus doch recht bald zurück, was mir persönlich sehr gefallen würde.

ja ich bin gespannt was die woche noch bringt und wers genauer haben will, der darf sich gerne bei mir melden, abends am telefon, will aus verschiedenen gründen hier nicht zu sehr ins detail gehen. mein gesundheitszustand ist stabil, habe die letzten 2 wochen keine nennenswerte probleme mit alkohol gehabt (naja 2cl kirschlikör 17% sind dann doch dazwischen gekommen, aber das bezeichne ich selbst als bagatelle).

was ihr für mich tun könnt? - leute das ist doch keine frage oder? beten, beten, beten, ich kanns nämlich wirklich irgendwie voll brauchen

danke euch allen
hab euch lieb
berney

Montag, 8. Oktober 2007

... und hinterm Horizont geht´s weiter ...

... ein neuer Tag

Ich habe noch längst nicht Alles begriffen was derzeit in meiner geliebten Jesus-Freak-Bewegung abgeht, den Schmerz verschiedener Informationen längst nicht bewältigt, dennoch eines steht fest, daß Gott keine Fehler macht und Jesus der Allerbeste ist, daß es nicht möglich ist göttliche Weisheit mit menschlichem Verstand zu erfassen, daß er immer einen perfekten Plan hat und was menschenmöglich ist IHN nur langweilt. Nur begreifen können würd ich halt schon das ein oder andere und sei es nur desshalb um damit richtig oder besser umgehen zu können.

Persönlich habe ich nach einem desaströsen Donnerstag letzte Woche, eine angenehme und dennoch anstrengende nächtliche Gebetszeit genossen, einen tief deprimierten Freitag erlebt und mich dann bereit mich vor einen Zug zu werfen den Freitagabend angegangen.

Aber Gott ist gerecht und so unendlich gut. An dem Punkt angelangt als mir Mal wieder so in etwa Alles scheißegal war, wurde ich zu ein paar Runden Dart eingeladen. Es war großartig sich wieder mit gewohnten Mitteln auseinander zu setzen und zu meinem persönlichen Erstaunen hielt meine Hand, die ich leicht an einer Tür, die übrigens Schrott ist, demoliert habe, durch.

Es war schön für mich feststellen zu können, daß ich noch immer nicht schlecht spiele, zwar Lichtjahre von meiner ehemaligen Bestform entfernt, aber ich war doch recht zufrieden mit diesem Spieltag (3er Match 8 Spiele; 3 Siege, 4 2te, 1 Niederlage); gleich im Anschluss ohne jede Pause ein sehr schönes 5 Satz-Match (5 Siege, keine Niederlage) mit einem ganz besonderen Finish im 4ten Spiel: 160 stehen auf der Scheibe, mein Plan 60-60-40 scheiterte bereits am ersten Dart der in BE endete. Das Finish war dann schließlich BE-60-BE oder anders 50-60-50. Derartige Finishes habe ich selbst in meiner aktivsten Zeit nicht oft gespielt, einfach nur zum Träumen, sowas passiert vielleicht einmal in 10 Jahren, das ist nur geil. Damit noch nicht genug, durfte ich doch tatsächlich auch Mal gegen den Lokalmatador gewinnen, zwar lediglich 2 zu 1, aber gewonnen ist letztlich gewonnen.

Samstag verbrachte ich sehr entspannt, mit Formel-1, einem guten Buch, etwas nicht zuviel Hausarbeit und relativ viel Ruhe. Ich habe einfach die Seele baumeln lassen und dabei festgestellt, daß es nicht zwangsläufig nötig ist jeden Tag schier an Depressionen zu verrecken, es geht also tatsächlich auch anders - wow - Danke Jesus.

Sonntag habe ich dann noch viel ruhiger zugebracht, so verschlafen sogar, daß ich garnicht erst zum Gottesdienst aus den Federn kam. Dennoch habe ich den Sonntag nicht als Verlust erlebt, die Entscheidung in der Formel-1 fällt in Sao Paulo, in Brasilien was mir persönlich gut gefällt, Borusia Mönchen Gladbach hat einen guten Lauf und ansonsten scheint es wirklich Menschen zu geben, die mich sehr gerne haben und das berührt mich selbst noch in den dunkelsten Tagen. Aber Sonntag war nicht dunkel, ich fühlte mich irgendwie schon wieder ziemlich lebendig, wenn´s doch nurmal so bliebe.

Unbekümmert, annähernd sorgenfrei, zumindest die vorhandenen ignorierend, komme ich zum Schloss um den Montagmorgen Worship zu erleben, fand den Anfang ja auch noch wirklich gut und dann dreht die Veranstalltung in der Mitte voll ab, daß es für mich einfach mit Jesus nichts mehr zu tun hatte. Ich bin dann auch ziemlich enttäuscht gegangen und habe mich um meine Arbeit gekümmert, die heute auch nicht besonders erfolgreich war. Viel hab ich versucht, fertig ist nichts und warum verschiedene Dinge sind wie sie scheinbar sind, erschließt sich mir nicht wirklich. Muß einfach Mal wieder abwarten, Kraft aufbringen und die ganze Zeit hoffen nicht von der nächsten tiefschwarzen Wolke erfasst zu werden.

Meine Pläne sind dahin, denn leider muß ich mich zuerst um mich selber kümmern und ob dann wenn ich wieder OK bin noch jemand interesse an mir hat ist die andere Frage, die ich einfach in den Raum stelle und mir selber darüber noch keine finalen Gedanken gemacht habe. So sieht´s eben nunmal aus, ich muß mit einer Auszeit von mindestens 4 Wochen rechnen, während hier alles reorganisiert wird. Schöner geht´s ja garnicht, da kann man den Freak ja Mal wieder mit ruhigem Gewissen übergehen.

Ach was soll´s: " Always look on the bright side of life.[whistle]
Always look on the right side of life. ..."

Solong
berney

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Ein F(r)eiertag

das Beste vorneweg - mir geht es gut, ich lebe, habe Kleidung und Nahrung, bin nicht verfolgt, gesundheitlich in Ordnung, nicht übermäßig deprimiert, kenne Gott und brenne darauf IHN auch Mal wieder gerne den Verlorenen bekannt zu machen, habe Träume, Ideen und Visionen - aber dennoch fehlt mir was, wenn ich doch auch nur verstehen würde was das wirklich ist.

Heute ist der Tag der deutschen Einheit und es gab selbst hier im Zentrum wie sich das gehört eine Art Feierstunde in Form einer etwas anderen Gebetszeit.

Es wurden die geschichtlichen Fakten kurz, für mich zu kurz dargestellt und dann haben "Zeitzeugen" davon berichtet wie sie die Wiedervereinigung erlebt haben. Ich selbst war eigentlich, weil emotional sehr involviert nicht im Stande wirklich was zu sagen und hab es dann auch gelassen, was im Nachhinein ein klarer Fehler war, denn so passierte was passieren mußte, dieses historische und für Deutschland wohl wichtigste Ereignis wurde auf "es gab endlich genügend Bananen für Alle" und "ich habe endlich eine Barbie bekommen" reduziert. Selbstverständlich das ganze verbunden mit Gott ist der Allerbeste was selbstverständlich auch stimmt. Danach haben wir dann noch für Deutschland, die Regierung und Gottes Plan für unser Land gebetet. Mir kam das irgendwie etwas komisch vor mit Amis ohne jeden Hintergrund und einem sehr jungen Deutschen, der offensichtlich absolut kein geschichtliches Verständnis hat, das zu tun - egal.

Ich bin echt glücklich darüber, daß wir zum Abschluß noch "Gott ist gegenwärtig" und zum Glück auch noch die Nationalhymne gesungen haben.

Ansonsten werde ich diesen Tag begehen wie jedes Jahr, mich in mich zurück ziehen und den Toten der Mauer gedenken, mich mit Freude an die Großtaten der Herren Reagan und Gorbatschow erinnern, für den einen oder anderen Freund beten, versuchen das Gute, was schon geschehen ist zu bemerken und zu würdigen und hoffentlich irgendwann den Schmerz der Erinnerung an eine geteilte Familie, ein geteiltes Vaterland, Unterdrückung und Willkür vergessen. Vielleicht hat diese junge, unbefangene und weitestgehend unzureichend gebildete Generation ja recht - Es geht halt darum, daß es genügend Bananen, auch im Winter für jeden gibt.

Gott schütze Deutschland, mein geliebtes Vaterland auf das ich Stolz bin, auch wenn das als Fluch von vielen verstanden wird - ICH bin stolz ein Deutscher zu sein.

Segen von der Ostfront
berney