Donnerstag, 29. Mai 2008

... und er spricht doch ...

... mal wieder nicht zu mir, aber zumindest in meiner anwesendheit ...

ja das hat sich unsere personalentwicklungsabteilung schon sehr schön ausgedacht und eingefädelt, absolut ohne sarkasmus, ich bin begeistert, naja zumindest nicht so frustriert, wie bei den letzten aktionen dieser art.

das diese woche und nächste woche stattfindende mitarbeitertraining lässt sich garnicht so schlecht an, wie ich es mir im vorfeld vorgestellt habe. die dozenten verbreiten zwar, wie soll es bitte auch anders sein, eine stark amerikanisch gefärbte lehre, was aber dadurch stark relativisiert wird, dass ebenfalls ein amerikanisches gebetsteam die ganze aktion unterstützt.

anfangs, also die ersten 3 tage hatte ich ja schon gewisse schwierigkeiten, die lehre hinsichtlich buße, umkehr, vergebung, heiligung mit dem in einklang zu bringen, wovon ich persönlich überzeugt bin und was ich erst letzte woche mir wieder sehr verstärkt in form von predigten reingezogen habe.

aber spätestens seit gestern abend bin ich mir sicher, die anwesenden damen und herren kennen den gleichen gott und sind vom gleichen heiligen geist erfüllt und das ganze nicht nur ein bisschen, was ich eigentlich vermutet hatte sondern um der wahrheit die ehre zu geben, schon ziemlich sehr erfüllt - anders gesagt sowas wie in der gebetszeit habe ich eigentlich noch garnicht erlebt und diversen kolleginnen und kollegen von mir ging es gleich, wir sind einfach nur platt von dem was gott da für uns aufführt.

ich möchte von der gebetszeit kurz zeugnis geben, auch wenn es zum teil in kritische bereiche kommen könnte:

also ich so gegen 17.00 uhr rein in den gebetsraum und pete und ervin haben schon auf mich gewartet. nach einer kurzen freundlichen begrüßung ging es dann aber auch gleich los, man wollte keine zeit verschwenden. kaum saß ich bequem im sessel, einigten wir uns über die vorgehensweise - den herrn kurz fragen was er über mich mitteilen möchte - mögliche festungen identifizieren - anschließend dagegen vorgehen - wenn nötig noch kurze erbauung und dann ende. hörte sich für mich nach einer ganz normalen gebetssitzung an, nichts außerordentliches, nichts was einem die sprache verschlagen könnte, sowas wird bei uns im rahmen der plumbline ja schließlich auch praktiziert, nur bestimmt nicht auf diesem niveau.

es dauerte nicht lange bis 2 menschen, die mich nicht kennen, nichts von mir wissen oder zumindest nicht wissen können, ohne irgendwelche fragen im vorfeld gestellt zu haben, eine komplette seite din a4 voll hatten mit bildern, bibelworten, vollständigen auslegungen und höre und staune eine komplette analyse meiner geistlichen befindlichkeit, an der ich selbst, mein seelsorger und diverse andere gebetskämpfer bereits seit fast einem jahr rumbasteln. nicht ein einziges wort war falsch, kein einziges bild war irgendwie schräg und was noch viel wichtiger ist keine auslegung war so, dass sie unverständlich gewesen wäre.

die ganze aktion dauerte bis dahin höchstens 15 minuten, ich versuchte die ganze zeit den herrn selber zu hören, aber diesbezüglich leider wieder mal nichts, aber die 2 wow, das will ich auch haben, das ist absolut nicht mehr menschlich, das ist der blanke wahnsinn.

danach konnten wir dann im gebet das absolute, mir bis dahin eigentlich so nicht bekannte wurzelproblem angehen - und das hat mich dann doch sehr erstaunt - selbsthass und scham, nicht wie ich die ganze zeit vermutet hatte stolz und rebellion. natürlich ist es nicht so, dass ich unter diesen problemen nicht zu leiden habe, aber was bisher jeder vermutet hatte, insklusive mir selbst, dass das des übels anfang ist, lag halt leider insofern daneben, als dass diese wurzelsünden bereits die hoffentlich ersten früchte aus meinem selbsthass sind.

so was werde ich dann jetzt bitte schön tun? - erscheint mir zumindest theoretisch sehr klar - ich werde anfangen mich selbst zu lieben, wie ich es noch nie getan habe - nur wie das funktionieren soll, weiß ich jetzt auch noch nicht.

vorschläge und anregungen werden gerne auf diesem blog entgegen genommen

gott ist gut und hat den laden voll im griff

hinsichtlich anderer situationen gibt es immer noch nichts neues, also warten wir mal ab was passieren wird

Mittwoch, 21. Mai 2008

... klar ist, dass nichts klar ist ...

... das ist zumindest das einzige Fazit was ich aus der letzten Zeit ziehen kann - leider ...

meine Hoffnung doch noch diverse Ratschläge zu erhalten, die mich weiter bringen könnten, ist doch relativ gering geworden. Aber es gibt ja auch bestimmt gute Gründe dafür warum das alles so ist.

- in Stuttgart ist die Kacke am Dampfen oder zumindest sehr viel zu tun
- in Herrnhut hat sich nichts wirklich geändert, die Lage ist unentschieden und selbst mein letztes Beratungsgespräch hat nicht wirklich viel Neues gebracht - Klasse

- es finden immer noch Meetings statt, die mehr oder weniger sinnvolle Ergebnisse bringen
- es wird immer noch an meinem Schreibtisch rumgenervt, obwohl es einem Blinden einleuchten könnte, dass ich jetzt keine Zeit für derartige Kinderkacke habe
- es gibt immer noch keine Mitarbeiter an meiner Seite
- es wird ein Mitarbeitertraining geben, zeitlich sehr sinnvoll, also bleibt die Arbeit halt liegen
- morgen ist Schlossputz, toll das ist jetzt echt das absolut Wichtigste.
- meine WG stellt mich vor Aufgaben, werde Ende der Woche einen Mitbewohner einbüsen, für den es Samstag eine Verabschiedungsparty geben wird, nur schade, dass ich dafür erstnoch in einen anderen Raum umziehen muß.

Diese und andere Dinge gehen mir einfach gerade nur auf den Sack, wobei es mich nicht unerheblich nervt, dass ich immer noch als einsamer Wolf durch die Gegend ziehe, auch wenn ich weiß, dass eine Partnerin nicht die Lösung meiner Ängste, Probleme und Verstimmungen sein kann, dennoch wärs nicht schlecht, ...

so jetzt versuche ich den Raum der Qualen weiter einzurichten, damit ich wenigstens nicht der Party im Wege stehe.

Am 08.06.08 wird in Herrnhut ein neuer Bürgermeister gewählt, meine Hoffnung dass dadurch irgendetwas besser wird, tendiert Richtung Null. Der Spitzenkandidat ist mit der Brüdergemeine verbandelt, wenn auch gesagt wird, nicht zu sehr. Die Gegenkandidatin hat nicht wirklich irgendetwas anzubieten. Dann gibt es da wohl noch einen Aussenseiterkandidaten, der wie ich ihn kennen gelernt habe, auch nicht wirklich viel heller ist, als die anderen, jedoch zumindest so neutral, dass es fast schon wieder weh tut.

in diesem Sinne
berney

Mittwoch, 7. Mai 2008

... traurig aber wahr ...

... mein aktueller Rundbrief ist noch nicht einmal draußen und schon steht für mich fest, dass ich den in wesentlichen Teilen neu schreiben kann, stellt sich mir noch die Frage wie, weil es halt Mal wieder um Dinge geht, die ich auch nicht ganz so einfach veröffentlichen kann, obendrein habe ich meinen Memoriestick verdummbeutelt - klasse Freak.

bevor mich der Wahnsinn einholt, denke ich dennoch, dass es wohl besser sein wird, wenn auch nicht zu konkret, die Sache Mal ins Netz zu stellen, dann können sich Gegner vor Lachen pepissen und ihre immer schon gepflegten Vorurteile als bestätigt sehen, Mitstreiter für mich beten, Freunde und wahrlich gesalbte Leser eventuell sogar mir raten.

ich bin schlicht am Ende mit meiner Weisheit, sehe nur noch Unwegsamkeiten vor mir und von einem noch so schmalen Pfad kann ich gerade nur träumen. Dennoch weiß ich um meine Hoffnung und Stärke im Herrn, nur fühl ich mich deswegen auch nicht wirklich besser.

In vergangenen z.T auch schon wesentlich älteren Posts habe ich immer wieder von meinem persönlichen Versagen in Sachen Selbstbeherrschung, Disziplin, Gehorsam und teilweise auch Nächstenliebe gesprochen, daher gehe ich hier auch nicht ins Detail, die Informationen sind ja alle samt verfügbar und daher setze ich sie als bekannt voraus.

Was neu ist und bis zum heutigen meeting selbst mir als neu erschien, ist die Tatsache, dass Dinge, die ich als geklärt und abgehakt angesehen habe, womöglich von anderen Verantwortungsträgern eben als solches nicht betrachtet werden können oder sind.

Hieraus ergaben sich für mich im Laufe dieser Woche verschiedene Gespräche mit Leitern, die allesamt sehr freundlich geführt worden sind, jedoch für mich klar zu erkennen war, dass diese von ihrem bereits fest gefassten Standpunkt nicht abweichen werden, eventuell nicht können, was man ja immer auch mit in betracht ziehen muss.

Mein eigener Standpunkt deckt sich mit dem der Leiter eben nunmal überhaupt nicht. Das mag bestimmt daran liegen, dass im Klärungsprozess der Vorkommnisse bereits Schritte und Maßnahmen vereinbart wurden, die ich mitgetragen habe und von deren Richtigkeit ich auch weiterhin überzeugt bin, die bereits durch die Leitung bestätigte positive Ergebnisse gebracht haben, nur soll das jetzt auf einmal nicht mehr genügen, bzw. nicht genügend weitreichende Sicherheit bieten.

Da wir uns bei der eigentlichen Thematik im Themenbereich Süchte, süchtiges Verhalten, Agressionen und dergleichen bewegen, wozu noch ein gewisser historischer Hintergrund meiner eigenen Person hinzukommt, stellen wir sehr schnell fest, dass es nicht möglich ist die Forderung nach Sicherheit, Gewissheit, Garantien eben nicht geben kann, das ist rein wissenschaftlich erwiesen und daran wird eigentlich auch nicht gezweifelt, dennoch werden derartige Forderungen unterschwellig erhoben, was bei allem Respekt idiotisch ist.

Somit haben wir also klar festgestellt, dass es in diesem Konflikt keinen objektiv richtigen Standpunkt geben kann, somit auch keinen objektiv falschen.

Also stellt sich das Problem in der subjektiven Betrachtung dar, wobei subjektiv richtig von mir, dem subjektiv falsch der Leitung und umgekehrt entspricht.

Subjektiv richtig erscheint mir, den eingeschlagenen bisher erfolgreichen Weg weiter zu gehen und der ganzen Sache die Zeit einzuräumen, die sie eben braucht.

Das erscheint aber leider nicht genug zu sein, nicht weitreichend genug, da muss noch eine therapeutische Maßnahme hinzukommen, weil die bisherigen Ergebnisse nicht schnell genug verbessert werden können und obendrein können die Wurzeln ja viel besser und intensiver in einem dafür vorgesehenen, beaufsichtigtem, geschützten Rahmen erfolgen. Da kommt dann angeblich auf jeden Fall mehr raus, womit mir auf Dauer bestimmt auch viel besser geholfen ist, weshalb es auch nicht wirklich darauf ankommt, welche Anstrengungen und finanziellen Erfordernisse das alles mit sich bringt. Obendrein hat man ja auch schon eine entsprechende Einrichtung ausgesucht oder zumindest sehr stark in Betracht gezogen, fehlt also nur noch der Freak, der da auch hingeht.

In den bisherigen Gesprächen versuchte ich den Standpunkt der Leiter zu verstehen und ebenfalls auch meinen Standpunkt sehr präzisse klar zu legen und der ist:

... NEIN, ich werde mich keiner menschenverachtenden Hausordnung, einer sogenannten christlichen Einrichtung unterwerfen, deren Lehrausrichtung mir nicht hinreichend bekannt ist, über deren therapeutische Erfahrungen und Resultate mir nichts, aber wirklich auch garnichts bekannt ist.

... NEIN, ich will mich nicht anpassen, will mir nicht sagen lassen was ich zu tun und zu lassen habe

mag ja sein, dass derartige Regeln für andere durchaus sinnvoll sind, aber für mich will ich sie einfach nicht haben.

klar ist Rauchen eine Sucht und Nikotin ein Suchtstoff, klar schadet zuviel Kaffee und Schwarztee auch, klar kann man sich am Fernsehprogramm richtig gehend betäuben, wenn man das will, klar kann der Besuch einer Gaststätte zu einem Rückfall führen, aber sorry die Vorzeichen, die ich mitbringe sind doch bereits total andere:

... ich gehe jeden Tag in Gaststätten um überwiegend mit schwer alkoholisierten Menschen zu reden und ihnen wenn irgendwie möglich unseren Herrn Jesus etwas näher zu bringen

... ich spiele Dart als aktiver Spieler der Oberlausitzliga, bin Mitglied meines Vereins, habe mich abgestrampelt um endlich dahin zu kommen, und jetzt so ein unvernünftiger Vorschlag, das geht ja mal garnicht.

... ich bin der Hauptmieter meiner Wohnung, die bei mir ansässigen Chaoten werde ich bestimmt nicht alleine schalten und walten lassen, danach kann ich meine letzten Habseligkeiten vergessen und womöglich sind dann auch noch meine letzten dunklen Geheimnisse aus irgendwelchen Kisten gekramt und in Herrnhut verbreitet.

- "Wir wollen nur Dein bestes, wir lieben Dich, wir wollen Dich wachsen sehen. Hallo wir sind Deine Freunde" - schöne Worte ohne jeden Sinn für mich, wenn sie das wollen, dann verstehe ich nicht warum ich so oft von diesen Menschen in meinem Fortkommen behindert worden bin, was natürlich nur meiner rein subjektiven Wahrnehmung entspricht.

-"Hol Dir Gewissheit bei Gott, frage ihn und er wird Dir bestimmt antworten" - Oder halt auch nicht oder unter Umständen nicht schnell genug, was weiß ich.

Natürlich muss ich immer das Beste hinsichtlich der anderen unterstellen, aber manche Phrasen kann man wirklich stecken lassen, weil wenn die wirklich annehmen, dass ich nicht schon seit dem ersten ihrer Angriffe versuche die Angelegenheit im Gebet zu lösen, dann kann ich denen auch nicht mehr helfen, echt wahr.

So traurig die ganze Angelegenheit ist, komme ich nicht umhin die Konsequenzen sehr, sehr nüchtern zu betrachten:

Sie haben ihre Vorstellung und diesen Weg wollen sie zu 100 Prozent sehen, hierzu bin ich nicht bereit, also können sie nicht anders als ihre unterschwellige Drohung wahr werden zu lassen, was eine Beendigung unserer Zusammenarbeit bedeuted - wer hat dann bitte irgendetwas gewonnen?

Ich habe meine Vorstellung, diese wird nicht akzeptiert, mir wird Veränderungsunwilligkeit vorgeworfen, Rebellion gegen Leiterschaft, super tolle Sache, jetzt können wir ihn bedenkenlos feuern - wer hat hier gewonnen?

Ich habe meine Vorstellung, diese wird unter Umständen sogar akzeptiert, jedoch besteht ja kein wirkliches Vertrauen, daraus ergeben sich weitere Behinderungen meines Dienstes, darüber frustiert passiert ein weiterer, diesmal erzwungener Fehler, ich werde gefeuert

Oder aber ich kürze das ganze Theater ab, was ich eigentlich nicht will, aber rein logisch beobachtet bleibt mir doch garnichts anderes übrig.

Stellt sich nur noch die Frage wo ich denn einen Neuanfang wagen kann und will, meine finanziellen Möglichkeiten sind erledigt, Sicherheiten gibt es keine, in der Oberlausitz keine Arbeit womit ich mich über Wasser halten könnte und mit Spendenbescheinigungen könnte es in absehbarer Zeit auch Essig sein.

Was mich echt an der ganzen Sache ankotzt ist, dass der, der wirklich nichts zu dem ganzen Theater beigetragen hat, weil viel zu Faul dazu, den größten Gewinn für dummes, rein menschliches Verhalten unter geistlicher Glocke haben soll.

Danke für Euere Geduld
berney