Montag, 2. Juli 2007

Kopfschmerzen bekomm ich deswegen keine ...

... aber interessant bleibt das Thema dennoch irgendwie

Die Sonntagspredigt stand im Christlichen Zentrum Herrnhut im Zeichen des Zehnten, was ja unter aufgeklärten Christen nichts schlimmes ist, zumal es letztendlich jedem selbst überlassen bleiben muß, was er für sich aus derartigen Predigten zieht.

Ich selbst bin kein Gegner des Zehnten und habe in der Vergangenheit auch selbst meinen Zehnten an meine Gemeinde entrichtet, bis ich anfing verschiedene Dinge anders zu betrachten. Als ich mich auf mein Leben als Missionar vorbereitet habe und wußte, daß hierfür größere Kosten zu tragen sein werden, stellte ich meine Zehntzahlungen an meine Gemeinde ein und verwendete das Geld auch im Reich des Herrn zur Finanzierung meiner DTS. Später dann, als ich mich für den "vollzeitlichen Dienst" entschied und somit zu einem neuzeitlichen Leviten wurde, dachte ich im Traum nicht daran, eventuell zehntpflichtig zu sein.

Kurz und schlecht der Freak hat sich geirrt. Als mir in der Vergangenheit ein derartiges Fehlverhalten aufgefallen war, leistete ich reichlichen Schadenersatz, auch weil es mir schlicht möglich war, hierauf werde ich diesmal verzichten, denn selbst wenn ich nicht den korrekten Zehnten gegeben habe, so war es mir stets nicht egal, Geschwister in der einen oder anderen Art und Weise zu unterstützen. Aber es hilft nichts, ich kann die Sache drehen und wenden wie ich will, auch für Leviten besteht die Zehntpflicht in Form eines Hebeopfers in Höhe von zehn Prozent der Einkünfte.

Nachdem meine Verpflichtung feststeht sind jetzt noch die Rahmenbedingungen zu klären und das wollen wir doch Mal rein nüchtern erledigen um nicht in irgendwelche Fallen, die sich einem leicht in den Weg stellen zu tappen.

Zunächst ist ihr klar fest zu stellen, daß der Zehnte in das Haus des Herrn gehört und zwar bedeuted das im Klartext, in die eigene Gemeinde und zwar ohne jede Zweckbindung. Das hört sich jetzt wirklich sehr viel einfacher an, als sich das Problem in Wirklichkeit darstellt:

1. Jugend mit einer Mission ist ein Missionswerk und keine Gemeinde, somit fallen sämtliche meiner Kollegen und das Zentrum für das ich arbeite als Empfänger meines Zehnten geschlossen aus. Es ist wahr, dass es genügend bedürftige Kollegen gibt, denen es bei Weitem schlechter geht als mir, aber aus dem Zehnten kann dieser Not nicht begegnet werden, weil dieser dem Herrn gebührt, der damit die Gemeinde am Laufen halten will. Für bedürftige Kollegen kommen also Sammlungen und Almosen in Frage oder dafür ausgelobte Sonderopfer.

2. Das Christliche Zentrum Herrnhut ist die Gemeinde, deren Gottesdienste ich regelmäßig besuche, worin genau der Punkt besteht, ich habe zu keinem Zeitpunkt um Aufnahme in die Gemeinde gebeten, ebensowenig ist jeweils irgendjemand auf mich zugekommen und hat mich in dieser Gemeinde als Gemeindeglied begrüßt, bzw. aufgefordert Gemeindeglied zu werden. Ich bin dieser Gemeinde von Herzen dankbar, daß ich deren Gottesdienste besuchen kann und darin auch gute Lehre erhalte. Aus diesem Grunde gebe ich auch meine Opfer in diese Gemeinde in Form der Kollekte. Jedoch als Empfänger meines Zehnten kommt diese Gemeinde auch bei genauerer Betrachtung nicht in Frage, weil ich eben kein Gemeindeglied bin und ehrlich gesagt auch nicht vorhabe zu werden, unter anderem auch deswegen, weil ich in schöner Regelmäßigkeit nicht vollständig am Abendmahl teilnehmen kann, weil Wein gereicht wird, aus Gründen der menschlichen Vergesslichkeit, wird ein anders lautender Ältestenbeschluß nicht umgesetzt. Ich bin deswegen nicht erbost oder zornig oder sonst irgendetwas, nein aber für mich ist das ein klares Zeichen des Herrn, daß diese Gemeinde auf lange Sicht nicht meine sein kann und soll, dennoch Danke ich für das mir gewährte geistige Asyl.

3. Jesus Freak Löbau, Zittau, Görlitz sind für mich so traurig es klingt oftmals noch nicht einmal als Gemeinden zu erkennen, weswegen ich auch wenn überhaupt nur sehr losen Kontakt zu diesen Jesus Freak Gruppen pflege. Zudem kommt auch noch ein entsprechender Aufwand hinzu an deren Veranstaltungen teil zu nehmen, die Unregelmäßigkeit und Unberechenbarkeit, der Verantwortlichen tuen ihr übriges dazu beitragen. Keine dieser Gruppen zeichnet sich durch Öffentlichkeitsarbeit aus und Wachstum ist für sie ein Fremdwort. Nein ich besuche sie gerne, von Zeit zu Zeit und wenn es zu einem Opfer kommt, oder von mir Bedürftigkeit festgestellt werden kann, bin ich der Letzte, der sich nicht um Linderung bemüht, aber auch hier gilt ganz klar ich bin Gast, nicht Gemeindeglied und somit gehört mein Zehnter auch nicht ihnen.

4. Jesus Freaks Stuttgart - würde ich aus verschiedenen Gründen nach wie vor als meine Gemeinde bezeichnen. Gefühlsmäßig stellt sich für mich überhaupt keine Frage, ob ich in Sachsen lebe oder wo auch immer auf der Welt, ich bin ein Stuttgarter Jesus Freak. Ein weiterer Grund besteht darin, daß es genau diese Gemeinde ist, die hinter mir und meinem missionarischem Auftrag steht, die im Gebet für mich einsteht und mich auch unterstützt. Wenn mich jemand fragt wo ich hingehöre, dann gibt es für mich keinen Zweifel und ich lasse auch keinen Zweifel offen, ich bin ein Jesus Freak und meine Heimatgemeinde ist Stuttgart.

Aus eingangs dargestellter Definition ergibt sich somit, daß ich zehntpflichtig gegenüber Jesus Freak Stuttgart eV. bin, weil der Zehnte in die Gemeinde gehört in voller Höhe und ohne Zweckbindung, nur bei allem was recht ist erscheint mir das zumindest nicht sehr logisch, da ich von dieser Gemeinde unterstützt werde und darin ein Segen für meine Gemeinde besteht oder zumindest erwachsen soll. Wollte ich jetzt beispielsweise ausgesuchte Projekte meiner Heimatgemeinde unterstützen würde ich den Grundsatz verletzen, daß auf der Gabe keine Zweckbindung liegen darf, würde ich gar direkt an Punkten unterstützen, die derzeit nicht bedient werden können, machte ich mich sogar des Ungehorsams schuldig, da die Gabe in das Haus des Herrn zu bringen ist. Ja es ist absolut nicht einfach, wenn man alle Gesichtspunkte in einer derartig profanen Angelegenheit berücksichtigen möchte.

Eine Sache gibt es noch die ich nicht unerwähnt lassen will, wem nützt es etwas, wenn ich im Gehorsam den Zehnten an meine Gemeinde in Stuttgart zurück gebe und im nächsten Moment um mehr Unterstützung bitten muß, weil es nicht mehr zur Deckung der vertraglichen Verpflichtungen genügt, was mir übrig bleibt. Sehr fromm argumentiert kommt hier immer das absolute K.O.-Argument Gott wird Dich versorgen, Du bist nicht von Menschen abhängig, Dein Gehorsam wird Früchte tragen - Alles schön gut und recht, nur warum diesen Umweg der Geldrückgabe gehen, da Gott mich doch bereits mit eben diesen Gaben versorgt hat, damit ich keinen Mangel leide?

Langsam bekomme ich doch Kopfschmerzen, aber eventuell gibt es ja da draußen jemand, der sich auf die Aufhebung von Dilemata vesteht.

Seid gesegnet und bleibt dran
Sieg und Segen
berney

3 Kommentare:

Theo hat gesagt…

Ave Barney,
freut mi, daß de de so zu de JFS zählst. I geb se au imma als mei gemeinde a. in de östreicher gemeinda hießes imma ma soll da 10ta in da oima werfa...

Berney-Freak hat gesagt…

schon, stellt sich noch die Frage danach in welchen

hel-ann hat gesagt…

hallo bernd. also ich mache das so. einen teil meines 10. gebe ich an eine person aus der gemeinde die in der mission ist, den rest davon gebe ich an die JFS weil die egal wo ich bin, meine gemeinde sind. alles weitere fällt für mich unter die kategorie opfer. das verstehe ich unter dem was ich unregelmäßig über den 10, hinaus gebe und das fliesst i.d.r. hier an 24-7 ibiza meisst in form von gespendeten anschaffungen.