Montag, 23. Juli 2007

... aber einen haben wir noch ...

... damit meine geliebten Stammleser, die ich nicht auf Freakstock umarmen kann sich nochmals richtig vor Lachen bepissen können, ich fands nur bedingt komisch ...

Wie viele erlebte Brülllacher hat auch diese Geschichte eine Vorgeschichte, die in meinen frühen Anfängen prophetischer Handlungen und Mißhandlungen lag. Es wäre bestimmt für einige sehr erbaulich, wenn ich diese Situation bzw. Situationen in aller Ausführlichkeit darstellen würde, doch dazu bin ich nach einer Nacht mit gerademal 3 Stunden Schlaf einfach nicht im Stande. Hier die dennoch witzige Kurzversion, naja relativ kurz.

... es begab sich aber zu der Zeit, daß der Freak eine Jüngerschaftsschule in Herrnhut machte im Jahre des Herrn 2005 im September. Unter anderem suchte der Freak auch sein Heil in der Arbeit mit und für Jugendliche in Herrnhut und als der Bahnhof letztlich weg war, war da noch die große Hoffnung man könne ja eventuel die STO-Halle übernehmen. Jetzt herrschte aber bezüglich der Eigentumsverhältnisse Unklarheit und niemand vermochte zu sagen wer, wann, wem die Halle für welchen Preis veräußern könnte. Wir waren alle voller Glauben und eher optimistisch eingestellt und in diesem Team, da war auch der Freak aus Stuttgart, der sich nicht dagegen wehren konnte immer stärker von seiner prophetischen Ader übermannt zu werden.

Als es nun schon sehr düster für die Träume und Wünsche des Lokaloutreach-Teams für die Jugendlichen in Herrnhut bestellt war, erhob sich der Freak und verkündete "laßt uns Landnehemen" - gesagt, getan standen wir alle samt und sonders am Anfang des Grundstücks und schritten es der Länge und der Breite nach ab, umrundeten es und sprengten mit einer neuen Klobürste und einem neuen Putzeimer Wasser unter dem Gebrummel von Sprachengebeten und anderen Gebeten und allerlei Proklamationen. Die Einheimischen, die uns gewahr wurden, insklusive einiger etwas dunkler gesinnten Jugendlichen hielten uns für eher sehr verwunderlich, bis eventuell sogar zum Fürchten, weil gefährlich, spätestens seit wir den Vorgang mit dem "Vater Unser" im Kreis beschlossen.

Was ist jetzt der Punkt warum ich diese Anekdote in Erinnerung hole, außer dass die Geschichte es immer wieder wert sein wird, erzählt zu werden, auch wenn uns die Halle niemals zugefallen ist und ich aktuell garnicht weiß ob an der überhaupt noch irgendjemand dran ist.

Der Punkt ist der Freak war anfänglichst gehorsam als er loszog das Land zu nehmen, als aber eine wunderbare Mitstreiterin, die dem Freak nicht egal war ihn aufforderte er möge Schuhe und Strümpfe ablegen und noch eine Runde durch die Dornen, Glasscherben und spitzen Steine drehen, weigerte er sich und die Landnahme konnte nicht erfolgreich beendet werden und steht heute noch als persönliche Niederlage in den Memoiren des Freaks.

Weil Gott gut ist gibt es für verschiedene Dinge eine zweite, manchmal sogar eine dritte Chance. Die Mitstreiterin wurde nie die Partnerin des Freaks, dennoch verbindet sie soetwas wie ein tieferes Verständnis füreinander, das wird zumindest einseitig so gesehen.

Im Jahre 2007 ereigneten sich verschiedene, aus persönlicher Sicht des Freaks positive Dinge, die ihm Wachstum bescherten, wodurch eine neue Offenheit entstand sich erneut seinen Schwachpunkten und Neigungen zuzuwenden. Eines dieser Schlüsselerlebnisse war eine Gebetszeit in einer sehr gebetsstarken WG, die von wirklichen Amazonen im besten Sinne bewohnt wird, wunderbare Kriegerinnen für Gott.

Eine von Ihnen hatte nun in der Mitte einer massiven Gebetszeit mit Gegenwart des Heiligen Geistes, den ganz klaren Eindruck über den Füßen des Freaks zu beten, der seine Schuhe aus Anstand und Erfurcht hatte am Eingang stehen lassen und somit barfuß war. Das Gebet ging um Landnahme um Segen und weiß der Freak noch was Alles mehr, er verstand die Worte nicht, spürte aber wohl eine Kraft von ihr ausgehen, die über seine Füße seinen ganzen Körper und seinen Geist erfüllte. Klare Bilder, Wünsche und Visionen kamen dem Freak wieder in Erinnerung und er dankte Gott und versuchte zu verstehen, was kein Freak verstehen kann.

Dieses war der zweite Streich und der dritte folgt zugleich:

Der Freak wurde wie gesagt aufgeladen und das hatte verschiedene Auswirkungen von denen er hier nicht, zumindest noch nicht berichtet, aber eine Sache wurde ihm so sehr wichtig im Laufe der folgenden Tage und Wochen und er wollte sich damit eigentlich schon wieder nicht befassen, aber diesmal, war der in ihm stärker als er. Du sollst Land nehmen barfuß - geht ohne Sandalen - oh man in der Hitze des Tages und der Kühle der Nacht, auf staubigen, dreckigen Straßen und über spitze Steine und allerlei Gehölz im Wald, womöglich bei Nacht - Nein das bist nicht Du mein Herr. Doch plötzlich ein ganz anderer Gedanke, warum solltest es nicht Du sein, viele der Schwestern im Geiste des Freaks sind es gewohnt selbst bis in den Spätherbst hinein barfuß zu gehen und sie erfreuen sich bester Gesundheit und sie zicken nicht rum wegen des Drecks oder der Hitze oder der Kälte, sie strahlen Zufriedenheit aus und bei einigen entstand dem Freak sogar der Gedanke, sie könnten in Vollmacht wandeln. Der Gedanke war klar Freak betrüge Dich nicht um die Segnungen, sei dieses Mal wirklich gehorsam und härte deine Fußsolen ab.

Das war leichter gesagt als getan, immerhin hat der Freak keine Ahnung vom barfuß gehen und die Zeiten als er seine Umwelt bewußt erfühlte ist lange her um nicht zu sagen, es hat ihm schon als kleiner Junge nie gefallen. Am Samstag abend war es dann soweit, der Freak reist sich zusammen, nimmt alles was er hat und tapst den "langsamen Tod" hinunter und es ging eigentlich nicht schlecht, es war hell und bis auf wenige unangenehme Steinchen war da nichts. Jetzt kam der Freak auch an den Wald und dachte so bei sich, bin ich bis hierher gekommen so kann ich auch noch bis zum Schloss weiter gehen. Konnte er auch nur hat er sich bei dieser Aktion Blasen gerissen und unser Himmlischer Vater hatte Einsehen und schickte ihm ein Taxi für die Rückfahrt später an diesem Samstag nach Herrnhut.

Am Sonntag bekam der Freak irgendwie die Dröhnung zuerst eine Predigt über Vitamine, die ihm nicht in allen Punkten einleuchten wollte, dann ein Formel 1 Rennen, das es in dieser Form schon sehr lange nicht mehr gegeben hat und schließlich das klare Wort im Hinterkopf, wie so oft, wenn Freak etwas anderes plant - "gehe ins Schloss und checke deine eMails". Aus irgendeinem umerfindlichen Grund hatte der Freak schon den ganzen Tag, obwohl er sich am Vortag eine Blase gerissen hatte, keine Schuhe an. Obwohl es schon ziemlich spät war ging er ins Schloss ohne sich seine Schlappen zu holen. Wieder über die dreckigen Straßen von Herrnhut, die Steinchen, den Waldweg und weil es geregnet hatte grinsten ihn schon diverse Schnecken an und der Freak sah sie und wollte um nichts in der Welt auf sie treten, denn er ekelte sich gewaltig und es war noch Licht und es war gut. Nur dachte der Freak nicht weit genug, als er seinem Herrn dankte, daß er ohne Kolission mit einem dieser wiederlichen Tiere ins Schloss gelangt war.

Der Freak wollte nur kurz seine eMails checken und dann schnell wieder zurück bevor es dunkel wird, denn bei Dunkelheit hat er es noch nie geschafft durch diesen Wald zu gehen, denn es ist eine seiner Urängste auf unbeleuchteten Straßen durch den Wald bei Dunkelheit zu gehen. Es wollte aber sein, daß er von einem jungen Kollegen in seinem Büro aufgesucht wurde und sie sparchen über verschiedenes und es wurde richtig spät und dunkel. Der Freak war barfuß und sein Auto stand in Herrnhut und Furcht erfüllte ihn, doch sagen wollte er auch nicht wirklich was zu seinem jungen Kollegen, so beschlossen sie zu zweit den Weg nach Herrnhut zu gehen und der junge Kollege zog Schuhe und Strümpfe aus, denn er achtete den alten Freak und wollte nicht besser davon kommen als er.

So zogen sie nun durch die Straßen von Ruppersdorf und fanden bald keinen beleuchteten Weg mehr. Der junge Kollege unterhielt sich noch die ganze Zeit mit dem Freak und er fasste Vertrauen zu dem jungen Kollegen aber auch zu sich und ging Schritt für Schritt immer weiter auf diesem dunklen Weg. Er konnte nicht sehen was auf dem Weg war, auch seinen Kollegen hörte er nur und sah von Zeit zu Zeit eine Reflektion der weißen Shorts des Kollegen. Und dann ging das Schicksal seinen unaufhaltsamen lauf - Schnecken überall, unsichtbar wegen der Dunkelheit, kein Weg zurück - den Freak schauderte es und er wollte hemmungslos heulen, es zerriss seine Nerven, er betete, er schimpfte wahrscheinlich fluchte er auch und das was er als schlimmstes befürchtete, daß sich der Kollege über ihn erhebt, ihn auslacht, womöglich noch beschimpft blieb vollständig aus. Er redete weiter und half dem Freak den Weg zu finden und erklärte ihm, daß er diesen Teil auch als ekelig empfindet, aber daß es ja nichts hilft, weil der "langsame Tod" erst hinter der Brücke anfängt und dann wirds wieder besser mit dem Weg.

Dieses Erlebnis war demütigend, erniedrigend, wiederlich, ekelhaft und was einem sonst noch Alles dazu einfallen kann. Aber Moment Mal bitte dieses Erlebnis war auch ein Gnadenerweis seines Herrn, der ihm jemanden an die Seite stellte um seine schlimmsten Ängste gemeinsam bekämpfen zu können. Dunkelheit, war nicht wirklich dunkel auch nicht in diesem Waldstück und schlimm waren eigentlich die Schnecken, die eigentlich auch nichts dafür können, daß sie außer für Igelfutter für nichts nütze sind.

Was ist das Fazit aus dieser Geschichte, worin besteht die Moral. Nun ich denke zum einen darin, daß Landnahme ohne Überwindung nicht möglich ist. Zum anderen wohl auch darin, daß es keine ONE-FREAK-SHOW werden wird, denn egal was der Freak von sich hält, die Wahrheit sieht wahrscheinlich in vielen Dingen anders aus. Der dritte wichtige Aspekt für den Freak ist sicherlich, daß er sich auch helfen lassen muß und ehrlich genug werden muß um seine Ängste zu benennen und um Hilfe zu ersuchen. Freak du darfst deinen Stolz schlucken. Diese Tränen und Momente höchsten Ekels hast Du Dir verdient mit Ungehorsam und Hochmut, gepaart mit Stolz.

Das schöne ist, daß der Freak nach diesem Erlebnis nach einer Stunde Schlaf einem anderen Kollegen zum Segen werden durfte und das war gut so, denn diesmal stand er auf ohne zu Murren. Danke JESUS du bist der aller aller beste.

Danke für Euere Geduld
Seid gesegnet
berney

P.S. der nächste Eintrag dann im August oder zumindest nach Freakstock.

6 Kommentare:

Beate Vivere hat gesagt…

hey bernd,

ich habe übrigens die ausbildungsstelle beim hänsslerverlag bekommen. schaun wir mal wie wir aus deinem blog ein nettes buch machen können;-) grüße achim

Berney-Freak hat gesagt…

cool achim, ist ja super, echt geil, ich freu mich, halleluja, trallala, tätärä

wie gehts dann denn jetzt so weiter mit dir - gemeindeleitung? ausbildung? familienvater? hobbyfußballer? koch aus leidenschaft? - alles auf einmal dürfte selbst für einen megafreak wie dich recht viel werden.

sieg und segen
berney

by the way wie schaffe ich es, dass sich leute auf meine beiträge melden können bzw. kommentieren ohne sich anmelden zu müssen, also irgendwie schreckt das z.b. frau anke ziemlich ab.

Beate Vivere hat gesagt…

also du gehts auf dein blog dashboard und dann gehst du auf: "Einstellungen"
danach oben in der zeile auf "kommentare"
dort kannst du einstellen ob nur registrierte oder jeder kommentieren darf.

hoffe es klappt, bis dann.

achso, klar werden sich bei mir jetzt prioritäten verschieben, muss mal sehen wie alles wird, die drei hauptsachen sind für mich: familienvater+ehemann, ausbildung, gemeinde, auch in der reihenfolge, ich hoffe ich bekomme das, hin auch praktisch;-)
schaun mer mal.. grüße

Anonym hat gesagt…

Servus Bernd,

hab leider keine andere Möglichkeit, mit dir in Kontakt zu kommen, als dir hier ne Nachricht reinzustellen. Schick mir doch mal deine Mail-Adresse. Ich hätt nämlich noch ein paar Fragen zu dem Programm in Herrnhut, die auf der Homepage nicht draufstehn.
Meine Mail-Adresse ist: dr.jerry@web.de

Wäre cool, wenn du dich meldest...

Gruß
Jens

Anonym hat gesagt…

Ööööha!
Zum einen, da ich jetzt mal die ganze Geschichte lesen konnte - Mensch Bernd, das ist ja krass! Respekt.

Ach ja, diese Schleimnacktschnecken sind ja gar nicht soooo blöde. Habe vorhin eine beobachtet, wie sie einen Graben zwischen zwei Holzbalken überwinden konnte. Ist tatsächlich zur richtigen Stelle mit dem dünnsten Graben geschleimt und hat sich dann rübergestemmt...

Und öööha zum anderen, dass der bescheidene Hinweis von Fr. Anke ja sogar aufgenommen wurde - da freut sie sich ja bestimmt :-)

Also, dann mal bis auf öfters!

Gruß + Segen,
Frank*ES

Anonym hat gesagt…

warum nicht:)