Dienstag, 15. Januar 2008

... was genug ist, ist genug

heute habe ich dann doch endlich das journalistische Machwerk einer Reporterin der Zeit zu Gesicht bekommen und gelesen.

Grundsätzlich bin ich der Letzte, der etwas gegen die Presse- und Meinungsfreiheit sagt, das schliesst im allgemeinen unsachliche und falsche Berichterstattung mit ein. Diesmal sehe ich mich jedoch genötigt mich kilometerweit aus dem Fenster zu lehnen, da es meiner Meinung ganz und garnicht entspricht sich Alles gefallen zu lassen und sich hinter einem Vorhang der Passivität zu verstecken.

Die in unten einkopiertem Artikel gewählte Darstellung entspricht in weiten Teilen absolut nicht der Realität und hat mit der tatsächlichen Überzeugung meiner selbst und meiner Kollegen nichts zu tun.

Alles in Allem habe ich jedoch über derartige Ignoranz nur herzhaft lachen können.

Möge Gott der Allmächtige diese verblendete Seele erleuchten und sie wirklich näher an sich heranziehen. Es ist schon schlimm, dass es Menschen ohne jeden Sachverstand gestattet ist über geistige Themen öffentlich zu publizieren.

Bildet Euch Euere eigene Meinung und laßt mich wissen wie Ihr darüber denkt würde mich echt interessieren.

Der Artikel aus die Zeit 52/2007 (ist so auch im Internet nach zu lesen, daher gehe ich davon aus, dass es kein Verbrechen darstellt ihn hier rein zu kopieren

Mit Jesus an die Front

Von Claudia Keller

In einem sächsischen Dorf geraten fundamentalistische Missionare mit
traditionellen Protestanten aneinander

So einfach kommt keiner rein zu den Rettern der Welt. Rund um das
Herrnhuter Wasserschloss zieht sich ein Graben, nur ein Steg führt zum
Tor, und das bleibt verschlossen, wenn man den Zahlencode der
Sicherheitsanlage nicht kennt. Dahinter befindet sich die
»Jüngerschaftsschule« der »Jugend mit einer Mission« (JMEM), und die
präsentiert sich der Außenwelt lieber auf ihrer Website als im direkten
Kontakt. Im Internet berichten junge Frauen und Männer euphorisch von
ihren Bekehrungserlebnissen. Einen Mausklick weiter prescht ein
Geländewagen durch tiefen Schlamm. Missionsarbeit -- das ist für die
JMEM Abenteuer in gefährlicher Fremde. Und im eher beschaulichen
Herrnhut in der Oberlausitz werden die jungen Missionare auf ihren
Einsatz vorbereitet: Es geht um nichts Geringeres als die Rettung der
Welt vor »politischem Chaos« und »moralischem Abstieg«.

Vor drei Jahren hat sich die JMEM in Herrnhut angesiedelt -- und einen
kleinen Kampf der Kulturen ausgelöst. Denn dort traf sie auf die
Herrnhuter Brüdergemeine, eine alteingesessene Glaubensbewegung
innerhalb der protestantischen Kirche. Deren Erkennungszeichen ist nicht
der Geländewagen, sondern das Lamm Gottes. Ihr Missionsgedanke beruht
weniger auf Bekehrung als auf gutem Vorbild. Anders als die Anhänger der
JMEM reden sie nicht »in Zungen«, sondern diskutieren ihren Glauben und
ihre Zweifel -- manchmal bis zur Zerreißprobe.

So ist in Herrnhut, einem Dorf mit 2500 Einwohnern, ein Konflikt
entstanden, der im Kleinen zeigt, was das Christentum im Großen
beschäftigt. Es geht darum, was einen guten Christen ausmacht, wie
wörtlich die Bibel zu nehmen ist, welcher Weg zu Gott führt und wie man
das Nichtchristen vermittelt. Es ist auch eine Auseinandersetzung
zwischen der westeuropäischen Tradition, die Glaube mit Vernunft
verbindet, und evangelikalen, charismatischen Strömungen, die sich in
Afrika, Lateinamerika, in den USA und zunehmend auch in Europa ausbreiten.

500 Mitglieder der Brüdergemeine leben heute in Herrnhut. Nach ihrer
Kirche sucht man vergeblich. Sie beten und treffen sich in einem
schlichten »Kirchensaal«. Alles ist weiß gestrichen, die Bänke, der
einfache Tisch, der den Altar ersetzt. Kinder, verkleidet für ein
Krippenspiel, flitzen durch den Raum. Keiner spielt hier mit Nintendo
oder iPod, es flackern keine bunten Christbaumlichter. Nur ein großer
»Herrnhuter Stern« leuchtet an der Decke, ein traditioneller
Weihnachtsschmuck, den die Brüdergemeine in Handarbeit herstellt und
jährlich in einer Stückzahl von bis zu 200000 Stück verkauft.

»Missionare an der Front, das ist mir total zuwider«

Wirtschaftlich erfolgreich war die Brüdergemeine, seit sie sich 1722
unter dem Schutz von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in Herrnhut,
»unter des Herren Hut«, niederlassen durften. Ihre böhmische Heimat
hatten sie verlassen müssen, weil sie manches überflüssig fanden, was
ihren katholischen Nachbarn heilig war, zum Beispiel den Papst, die
Hierarchien und Besitztümer der Geistlichen. Seitdem haben sie die Stadt
geprägt, noch heute betreiben sie hier das Altenpflegeheim, ein Zentrum
für Behinderte, die große Werkstatt für Weihnachtsschmuck, noch heute
sieht man den Herrnhuter Straßen mit ihren barocken Häusern den Einfluss
der Brüdergemeine an: die Abneigung gegen den grellbunten Kommerz, die
handwerkliche Geschäftstüchtigkeit, die Karitas, den Hang zu einer
betulich anmutenden Heimeligkeit.

Auch die Brüdergemeine hat von Herrnnhut aus immer schon missioniert,
hat weltweit inzwischen 825000 Mitglieder, die meisten sind in Tansania
und anderen afrikanischen Staaten zu Hause, aber auch in Südamerika,
Alaska und Russland gibt es größere Gruppen. Folglich entbehrt es nicht
einer gewissen Ironie, dass nun andere, ganz andere Christen nach
Herrnhut gekommen sind, um die Brüdergemeine ausgerechnet hier
herauszufordern.

*TEIL 2*

Kaum war die JMEM in Herrnhut angekommen, gab sie sich im Internet als
der einzig authentische Nachfolger des Grafen von Zinzendorf aus. Die
christlichen Brunnen hier seien »verschüttet« worden, sagten sie, und
müssten »wieder ausgegraben werden«.

Das war eine kalkulierte Provokation gegen die Konkurrenz. »Die taten
so, als hätte es in den vergangenen 250 Jahren hier nichts gegeben«,
sagt Bischof Theodor Clemens von der Brüdergemeine, »das hat uns schon
geärgert.«

Dem Bischof sind die jungen Missionare, die den »heiligen Geist« in sich
fahren lassen, nicht nur fremd. Er findet ihren militärischen Jargon
abstoßend, ihren aggressiven Missionsstil irritierend.

Auf ihrer Website unterscheidet JMEM zwischen dem »Front-Team« und der
»Heimatfront«. Herrnhut gehört demnach zu den »Strategic Frontiers«, zur
strategischen Außengrenze, von wo aus man den Islam zurückdrängt und ins
»10/40-Fenster« aufbricht. Damit sind die Länder zwischen dem 10. und
dem 40. nördlichen Breitengrad gemeint, zwischen Nordafrika und China,
wo die größte Dichte nichtchristlicher Einwohner zu finden ist.

»Die charismatische Erneuerung zieht sich durch ganz Deutschland«

»Missionare an der Front, das ist mir total zuwider«, sagt der Bischof
und streicht sich über den grauen Bart. »Es wäre verheerend, wenn
Herrnhut künftig mit geistigen Kampfeinsätzen und Missionstruppen
verbunden würde, die das Feld aufräumen.« Was die Jugendlichen von JMEM
selbst denken, ist schwer herauszufinden. Jeden Morgen um acht Uhr sieht
man die jungen Frauen und Männer einen Pfad hinunter ins Herrnhuter Tal
zum Wasserschloss laufen. Versuche, ein Gespräch anzuknüpfen, scheitern
schnell. »Wir sind angewiesen, Fremden keine Fragen zu beantworten«,
sagt eine junge Frau. Sie ist aus Paraguay hierhergekommen, um sich
ausbilden zu lassen.

Einer der Leiter der »Jüngerschaftsschule«, Thomas Huck, ist schließlich
doch zum Gespräch bereit. Drei Monate lang würden die jungen Missionare
auf ihren Einsatz »im Busch« vorbereitet, sagt er, und hält
Erfolgszahlen bereit: In 200 Ländern verfüge die Organisation über 800
Missionszentren und 15000 feste Mitarbeiter. Jährlich würden 100000
junge Männer und Frauen zum ehrenamtlichen Dienst fortgebildet. Warum
hat man ausgerechnet Herrnhut als Ort für eine »Jüngerschaftsschule«
gewählt? »Gott hat es uns ins Herz gelegt«, sagt Huck.

*TEIL 3*

Ein solch direkter Draht zum Herrn ist der Brüdergemeine eher
unheimlich. Vor allem macht er sie ratlos. »Ich würde ja gerne mit denen
diskutieren«, sagt Bischof Clemens. »Aber dann heißt es nur, der Heilige
Geist hat uns dieses geraten und jenes. Das kann man nur hinnehmen.«

Das Problem der Brüdergemeine mit den »Neuen« geht aber tiefer: Die
Alteingesessenen haben nämlich inzwischen evangelikal-charismatische
Konkurrenz aus den eigenen Reihen bekommen.

Einigen Mitgliedern war die Brüdergemeine zu liberal und verkopft
geworden. Vor einigen Jahren hatte sie nach langem Ringen sogar die
Homosexualität vom Stigma der Sünde befreit. Das -- und die eher
asketischen protestantischen Gottesdienste -- wollten sie nicht mehr
hinnehmen. 1999 gründeten sie im alten Herrnhuter Krankenhaus das
»Christliche Zentrum«, das »Jesus-Haus«. In der ehemaligen
Röntgenabteilung befindet sich der Gottesdienstsaal, wo emphatische
Lobpreisungen, ekstatische Zungenrede und die Erwachsenentaufe
praktiziert werden. Rund 100 »Wiedergeborene« zählt das Jesus-Haus
inzwischen, einige sind zusätzlich Mitglied in der Brüdergemeine oder in
der Landeskirche. »Die charismatische Erneuerung zieht sich durch ganz
Deutschland und Europa«, sagt Frank Hottenbacher, Pastor im Jesus-Haus.

Das bestätigt auch Reinhard Hempelmann von der Evangelischen
Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin. »Es ist nicht zu
übersehen, dass sich erwecklich geprägte Strömungen in Deutschland
überaus schnell und wirksam ausgebreitet haben.« Rund 100
charismatisch-pfingstliche Gruppierungen mit 200000 Mitgliedern hätten
sich in den vergangenen Jahren neu gebildet. Im Vergleich zu den 50
Millionen amtskirchlich gebundenen Katholiken und Protestanten in
Deutschland ist das eine kleine Minderheit. Dennoch geht in der
evangelischen Kirche die Sorge um, es könnte auch hier auf längere Sicht
zu einer Spaltung der evangelischen Landschaft wie in den USA kommen.

»Wir können Herrnhut nicht absperren«, sagt Bischof Clemens. Man habe
sich mit der Anwesenheit der anderen arrangiert. Und etwas Gutes hätten
die neuen Nachbarn doch auch bewirkt: Die Brüdergemeine ist ein bisschen
kämpferischer geworden. »Wir sind uns neu bewusst geworden, dass der
eigene Weg immer noch tragfähig ist«, sagt Bischof Clemens.

**

8 Kommentare:

Pater-Brown hat gesagt…

Tja, also Fehler auflisten geht nicht, ist viel zu viel, genauso verhält es sich mit Unterstellungen und verkürzten Redewiedergaben, denn man kann sich sicher sein, dass zu fast jedem Satz der zitiert wurde ein längeres Gespräch dazugehört. Auch sonst ist die gesamte Wortwahl zutiefst wertend und der Standpunkt nicht im Geringsten objektiv, allerdings wird dies nicht klar genug vermittelt, als dass man so schreiben darf. Ich weiß, warum ich es mir damals nicht durchlas, es ist höchstens als nette Unterhaltung zulässig, nicht für ein Stückchen Faktenwissen.

Anonym hat gesagt…

hab den artikel auch schon gelesen. mal ne frage, die du mir hoffentlich nicht krumm nimmst:
was genau stimmt denn nun nicht an dem artikel? würde mich echt interessieren.

Anonym hat gesagt…

neutral geschrieben,nicht besonders interessant,inhaltlich naja,Idioten muss man machen lassen, armer verwirrter Bischhof
C.U. Andy

Berney-Freak hat gesagt…

Hallo meine Lieben,

also das wird jetzt bestimmt ne ganze Menge länger als ich eigentlich auf das Thema eingehen wollte, aber ich werde diese Nacht dafür investieren, weil es mir wichtig und richtig erscheint einiges klar zu stellen.

@pater-brown
du bringst die sache eigentlich auf den punkt, nur will ich hier nicht über Fehler und Unterstellungen reden sondern um einen gedungenen Meuchelmord. Die Absicht dieses Artikels ist eindeutig. Es geht nicht darum zu informieren sondern um reine Polemik. Es scheint mir in Herrnhut ein offenes Geheimnis zu sein, dass besagte Dame zum Freundeskreis mancher Brüder gehört, die einfach nicht zur Ruhe kommen und ihre persönlichen Hasteraden gerne durch die Journalie verbreiten lassen, wobei ich hier nicht von Bischof Clemens rede von dem ich glaube, dass er in diesem Artikel mindestens ebensoschlecht wiedergegeben wird wie Vertreter von JmeM. Es geht hier darum einen "Streit" dar zu stellen, den es nur noch in den Köpfen weniger gibt. Spätestens mit der offiziellen Entschuldigung durch die Leiterschaft von JmeM Herrnhut für Mißverständnisse der Anfangszeit müßte nach allgemeingültigem christlichen Verständnis das ganze Thema vom Tisch sein, nur was würde denn von dem ganzen Artikel übrig bleiben, wenn dieser Tatsache Rechnung getragen worden wäre?

@ Andy

mein erster Gedanke war auch nicht objektiv Bischof Clemens gegenüber, aber er gehört hier bestimmt nicht zur Gruppe der Täter. Es ist mir ein Rätsel, wie dieser eigentlich sehr objektive Mensch derartig merkwürdig dargestellt werden kann. Es ist ja nun auch nicht so, daß JmeM und die Brüder Unität in irgendeiner Weise verfeindet wären, das wäre komplett falsch das anzunehmen. Es gibt in Herrnhut gute Freundschaften unter Mitgliedern der Brüdergemeine, des Christlichen Zentrums und JmeM. Grundsätzlich versuchen wir stets im Frieden miteinander zu leben, die anderen zu achten und auch den notwendigen Respekt zu haben. Es sind Detailfragen an denen es wohl manchmal etwas schwieriger zu werden scheint, was darin begründet ist, daß die Brüdergemeine in der Form wie sie Graf Zinzendorf gekannt hat, heute wohl nicht mehr zu geben scheint. Ich persönlich glaube nicht, daß der gute Graf mit einigen Umtrieben seiner Brüder einverstanden wäre, auch glaube ich nicht, daß er Unfrieden jedweder Art in Herrnhut geduldet hätte. Es ist schon verrückt wie aus ehemaligen Flüchtlingen Verfolger zu werden scheinen. Das ist absurd. Ich persönlich würde den Anteil der neutralen oder gar JmeM positiv gegenüber stehenden Brüder auf 90 bis 95 Prozent schätzen, also kann hier die Rede von Aufruhr und Ärger garnicht sein.

@Christina

du kennst mich und weißt genau, daß es nicht viele Dinge gibt, die mir das Vesper von vor 14 Tagen hoch treiben. Das Problem ist die Polemik und die ungeheuere Unsachlichkeit, die Meinungsmache, der sich jemand, der nicht mit den wirklichen Fakten vertraut ist nicht entziehen kann und ganz nebenbei das Verschweigen der Wahrheit in der ganzen Sache.

Ich gehe hier jetzt auf einige wenige Punkte ein ohne dabei dem Machwerk mehr Gewicht geben zu wollen, als es ihm zukommt, weil aus rein stilistischer Sicht ist dieser Artikel der Zeit nicht würdig, das ist sogar noch unter Bildzeitungsniveau.

Titel: Mit Jesus an die Front - das ist niveaulos, so drückt sich niemand bei uns aus, das würde keinem Menschen mit halbwegs anständiger Erziehung einfallen, das ist einfach nur reisserisch, bereits hier hätte ein Chefredakteur mit Anstand aufgehört das Ding zu lesen, geschweige denn davon dass soetwas in den Druck darf, nein.

Dann wie bereits oben dargestellt wird hier ein Konflikt dargestellt, den es eigentlich nicht gibt, zumindest nicht auf breiter Ebene. Das sind wenige Betonschädel, die es nicht wahr haben wollen, dass wir hier sind und eine vernünftige Arbeit machen. Schlimm ist nur, dass es der Presse wohl nicht langweilig wird über die alten Kamellen zu schreiben und jedes Mal dabei zu unterschlagen, dass sich JmeM für gemachte Fehler der Anfangszeit offiziell entschuldigt hat, vor dem Ältestenrat der Brüdergemeine. Da brauche ich nicht einmal die Bibel zu Rate ziehen, das geht auch rein menschlich - Fehler gemacht, Einsicht erlangt, Gespräch geführt und sich für Mißverständnisse und daraus resultierende Verletzungen Entschuldigt - fertig, da braucht niemand mehr dran rummäkeln, das Thema hat sich erledigt.

Retter der Welt - das haben wir nie gesagt, daß wir das sind, das ist auch garnicht unser Anspruch

Es entspricht der Tatsache, daß die DTS im Wasserschloss statt findet und was impliziert bereits die Bauart, richtig einen Graben, der ist bestimmt für Madame ausgehoben worden, falsch der gehört zum historischen Gebäude, den gab es schon als hier noch ein Kinderheim drin war.

Es ist richtig das wir einen Türwärter haben oder auch ein Zahlencode an der Eingangstür, nur ist diese halt meistens, also ca. 350 Tage im Jahr unverschlossen, außer nachts. Es ist auch nicht richtig, dass es unmöglich ist einen Termin, selbst für ein Interview zu bekommen, nur wollte Madame zu einem Zeitpunkt kommen, als niemand der dafür Zuständigen da war. Andersherum wird ein Schuh drauß, es wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt um überhaupt noch einen der Leiter für sie bereit zu stellen.

Es wird im Artikel so getan, als ob es bei JmeM nur auf Abenteuer, Hightech und große Sprüche ankommt, nun das mag Geschacksache sein, ich selber kenne den Verein als hart arbeitende Menschen, die stets bemüht sind sehr eng an und nach der Bibel zu leben. Diese Lebenshaltung als Fundamentalismus zu bezeichnen ist defamierend.

Es entspricht aber auch der Tatsache, dass wir uns dem Einsatz von Technik und modernen Kommunikationsmitteln nicht verwehren. Der Geländewagen gehört nicht zu unseren Symbolen. Wer auf der Mission-Live-Konferenz in Nürnberg war wird wohl auch mitbekommen haben, daß es uns deutlich darum geht "Daß das Lamm den Lohn für sein Opfer erhalten möge" was übrigens das Credo des Wappens der Brüdergemeine ist.

Der Rest des Artikels ist eigentlich überwiegender Romantikschnulz. Die Brüdergemeine entspringt dem Pietismus, nicht dem lutherisch geprägten Protestantentum, daher auch die starke Betonung auf die Schlichtheit des Kirchensaals und die überwiegend beschauliche Lebensweise, ach übrigens ich kenne keinen JmeMer der durch einen aufwendigen, prunkhaften Lebenswandel auf sich aufmerksam machen würde.

Was den Weihnachtsschmuck angeht, ähm welchen? Madame waren sie im Schloss, dann wissen sie, dass aller Schmuck ein Herrnhuter Stern im Gang des Erdgeschosses ist, keine Lichterketten, kein Amikitsch, nichts. Was heißt schlichter Saal? haben sie den Lehrsaal gesehen, der auch als Speisesaal herhalten muß, der ist bestimmt prunkvoll, ohne jede Tapete, blanker Putz, Bierbänke und wenige Stühle. Das wäre dem Grafen bestimmt zu viel gewesen oder?

Kommen wir zum Vorwurf der aggessiven Bekehrungshaltung, woher soll den die bitte kommen. Wir fahren in Länder, leben dort Zeugnis für unseren Glauben, helfen wo wir können und der Rest wird vom Heiligen Geist erledigt. Wir maßen uns nicht an zu behaupten, daß wir die Größten sind, auch nehmen wir Bekehrungen nicht als unseren Sieg in Anspruch sondern geben Gott allein die Ehre für seine Großzügigkeit mit uns zusammen zu wirken.

Die Statements über Bischof Clemens will ich nicht im Detail kommentieren, er wird wissen was er gesagt hat und vor allem was er zum Ausdruck bringen wollte. Auf derartig kurze Sätze kann man diesen intelligenten Menschen nicht reduzieren.

Den "Konflikt" habe ich bereits weiter oben deutlich erläutert, da gehe ich auch nicht mehr drauf ein, d.h. nur soviel, selbst von der unglücklichen Darstellung im Internet wurden gerade Mal 2 Schlagworte, ohne jede Erklärung verwendet. Der Zusammenhang in dem diese Schlagworte verwendet wurden, war ganz ein anderer und es bestand zu keinem Zeitpunkt die Absicht den Brüdern ihr Erbe strittig zu machen, es ging lediglich darum, daß von der großartigen Brüdergemeine im 17. und 18. Jahrhundert nicht mehr viel zu sehen ist, außer historischen Gebäuden und wenn sich jemand wirklich mit der Geschichte der Brüder und der evangelischen Mission auseinander setzt, wird er das auch ganz ohne Interneteintrag mit Bedauern feststellen können.

Wie wenig Verstand die Verfasserin dieses Geschreibsels hat, hat sie letztlich an dem Punkt bewiesen, als sie wirklich alles durcheinander gebracht hat. Will hier einen militärischen Jargon darstellen, verwendet dabei wiederum nur Schlagworte und schafft es noch nicht einmal feststehende Terminies richtig zu interpretieren, geschweige denn von übersetzen. "Setzen sechs" möchte ich da nur sagen.

Was wollte ich noch unbedingt loswerden? - Ach ja "wer im Glashaus sitzt, möchte nicht mit Steinen werfen", JmeM kennt keine Homosexualität in den eigenen Reihen, auch sind uns Kinder, die bereits mit 14 schwanger sind ein Greul in den eigenen Reihen, wir neigen aber anders als andere nicht dazu uns einen frommen Anstrich zu geben und "Problemfälle" aus unserer Gemeinschaft zu drängen, weil wir eine Familie sind. Es ist mir auch nicht bekannt, dass jeweils seitens JmeMs von der Kanzel gegen andere gepredigt worden wäre, nicht war ihr lieben Brüder.

Soviel hierzu, die mir zustehende Tracht Prügel werde ich wahrscheinlich bekommen, aber das ist mir jetzt auch egal, weil es einfach nicht sein kann nichts gegen derartigen, verleumderischen Blödsinn zu unternehmen

Sieg und Segen
berney

Berney-Freak hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Livingpriest hat gesagt…

Ich denk, gegen Jesus wurde schon immer gehetzt. Jesus war ein Säufer, ein Penner, ein Partyverderber, ein Rebell, und was man ihm noch so alles unterstellt und vorgeworfen hat. Das ist heute nicht anders. Das beste ist die Redaktion zu fragen, ob sie eine derartige Berichterstattung nötig hat, ob denn dieses Magazin nicht einmal einem höheren Niveu angehöhrte. Die reagieren ziemlich empfindlich auf Leserreaktionen.

Anonym hat gesagt…

danke bernd für deine ausführliche erklärung dazu.
kann jetzt verstehen, was dich so geärgert hat.
was ich von solchen berichten lernen kann(über die freaks gab`s ja auch nicht immer nur pos, berichte;-)) ist, daß wir uns vielleicht bewußt machen sollten daß der jargon von geistl. kampfführung(auch worte wie heimatfront...), einfach sehr mißverständlich sein kann, in der zeit des fundamentalist. terrors.denke wenn sich leute an begriffen stören, dann kann man ja mal drüber nachdenke wie man das auch anders ausdrücken kann.
nicht daß wir den leuten nach dem mund reden sollen, aber wir sollen weise sein, und es geht darum menschen zu gewinnen und sie nicht mit irreführende vokabular abzustoßen.das ist halt meine meinung dazu(deshalb finde ich auch unsere Jesus-terror-force pullis nicht mehr wirklich cool;-).

Berney-Freak hat gesagt…

@Christina

ja so gesehen komme ich mit dem Artikel etwas besser klar, wenn ich nur das Gefühl der bösen Absicht irgendwie runter bekommen würde. Es steht für mich fest, dass die wirklichen Sachverhalte oft genug und offen genug kommuniziert worden sind, also wie ist es bitte möglich auf den alten Kamellen immer und immer wieder rum zu reiten?

bezüglich unseres "Jesus Terror Force Pullis", ja ich habe auch noch einen und trage ihn gerne als wärmendes Textil. Obendrein bekenne ich mich nach wie vor dazu, daß man Satan die Stirn bieten muß und daher trage ich ihn auch nicht ohne jeden Stolz, ist immerhin mein erster Freak-Kapu, den es in dieser Form heute garnicht mehr gibt, die Serie wurde eventuell wird sie noch unter "Demon Hunter" aufgelegt.