Mittwoch, 7. Mai 2008

... traurig aber wahr ...

... mein aktueller Rundbrief ist noch nicht einmal draußen und schon steht für mich fest, dass ich den in wesentlichen Teilen neu schreiben kann, stellt sich mir noch die Frage wie, weil es halt Mal wieder um Dinge geht, die ich auch nicht ganz so einfach veröffentlichen kann, obendrein habe ich meinen Memoriestick verdummbeutelt - klasse Freak.

bevor mich der Wahnsinn einholt, denke ich dennoch, dass es wohl besser sein wird, wenn auch nicht zu konkret, die Sache Mal ins Netz zu stellen, dann können sich Gegner vor Lachen pepissen und ihre immer schon gepflegten Vorurteile als bestätigt sehen, Mitstreiter für mich beten, Freunde und wahrlich gesalbte Leser eventuell sogar mir raten.

ich bin schlicht am Ende mit meiner Weisheit, sehe nur noch Unwegsamkeiten vor mir und von einem noch so schmalen Pfad kann ich gerade nur träumen. Dennoch weiß ich um meine Hoffnung und Stärke im Herrn, nur fühl ich mich deswegen auch nicht wirklich besser.

In vergangenen z.T auch schon wesentlich älteren Posts habe ich immer wieder von meinem persönlichen Versagen in Sachen Selbstbeherrschung, Disziplin, Gehorsam und teilweise auch Nächstenliebe gesprochen, daher gehe ich hier auch nicht ins Detail, die Informationen sind ja alle samt verfügbar und daher setze ich sie als bekannt voraus.

Was neu ist und bis zum heutigen meeting selbst mir als neu erschien, ist die Tatsache, dass Dinge, die ich als geklärt und abgehakt angesehen habe, womöglich von anderen Verantwortungsträgern eben als solches nicht betrachtet werden können oder sind.

Hieraus ergaben sich für mich im Laufe dieser Woche verschiedene Gespräche mit Leitern, die allesamt sehr freundlich geführt worden sind, jedoch für mich klar zu erkennen war, dass diese von ihrem bereits fest gefassten Standpunkt nicht abweichen werden, eventuell nicht können, was man ja immer auch mit in betracht ziehen muss.

Mein eigener Standpunkt deckt sich mit dem der Leiter eben nunmal überhaupt nicht. Das mag bestimmt daran liegen, dass im Klärungsprozess der Vorkommnisse bereits Schritte und Maßnahmen vereinbart wurden, die ich mitgetragen habe und von deren Richtigkeit ich auch weiterhin überzeugt bin, die bereits durch die Leitung bestätigte positive Ergebnisse gebracht haben, nur soll das jetzt auf einmal nicht mehr genügen, bzw. nicht genügend weitreichende Sicherheit bieten.

Da wir uns bei der eigentlichen Thematik im Themenbereich Süchte, süchtiges Verhalten, Agressionen und dergleichen bewegen, wozu noch ein gewisser historischer Hintergrund meiner eigenen Person hinzukommt, stellen wir sehr schnell fest, dass es nicht möglich ist die Forderung nach Sicherheit, Gewissheit, Garantien eben nicht geben kann, das ist rein wissenschaftlich erwiesen und daran wird eigentlich auch nicht gezweifelt, dennoch werden derartige Forderungen unterschwellig erhoben, was bei allem Respekt idiotisch ist.

Somit haben wir also klar festgestellt, dass es in diesem Konflikt keinen objektiv richtigen Standpunkt geben kann, somit auch keinen objektiv falschen.

Also stellt sich das Problem in der subjektiven Betrachtung dar, wobei subjektiv richtig von mir, dem subjektiv falsch der Leitung und umgekehrt entspricht.

Subjektiv richtig erscheint mir, den eingeschlagenen bisher erfolgreichen Weg weiter zu gehen und der ganzen Sache die Zeit einzuräumen, die sie eben braucht.

Das erscheint aber leider nicht genug zu sein, nicht weitreichend genug, da muss noch eine therapeutische Maßnahme hinzukommen, weil die bisherigen Ergebnisse nicht schnell genug verbessert werden können und obendrein können die Wurzeln ja viel besser und intensiver in einem dafür vorgesehenen, beaufsichtigtem, geschützten Rahmen erfolgen. Da kommt dann angeblich auf jeden Fall mehr raus, womit mir auf Dauer bestimmt auch viel besser geholfen ist, weshalb es auch nicht wirklich darauf ankommt, welche Anstrengungen und finanziellen Erfordernisse das alles mit sich bringt. Obendrein hat man ja auch schon eine entsprechende Einrichtung ausgesucht oder zumindest sehr stark in Betracht gezogen, fehlt also nur noch der Freak, der da auch hingeht.

In den bisherigen Gesprächen versuchte ich den Standpunkt der Leiter zu verstehen und ebenfalls auch meinen Standpunkt sehr präzisse klar zu legen und der ist:

... NEIN, ich werde mich keiner menschenverachtenden Hausordnung, einer sogenannten christlichen Einrichtung unterwerfen, deren Lehrausrichtung mir nicht hinreichend bekannt ist, über deren therapeutische Erfahrungen und Resultate mir nichts, aber wirklich auch garnichts bekannt ist.

... NEIN, ich will mich nicht anpassen, will mir nicht sagen lassen was ich zu tun und zu lassen habe

mag ja sein, dass derartige Regeln für andere durchaus sinnvoll sind, aber für mich will ich sie einfach nicht haben.

klar ist Rauchen eine Sucht und Nikotin ein Suchtstoff, klar schadet zuviel Kaffee und Schwarztee auch, klar kann man sich am Fernsehprogramm richtig gehend betäuben, wenn man das will, klar kann der Besuch einer Gaststätte zu einem Rückfall führen, aber sorry die Vorzeichen, die ich mitbringe sind doch bereits total andere:

... ich gehe jeden Tag in Gaststätten um überwiegend mit schwer alkoholisierten Menschen zu reden und ihnen wenn irgendwie möglich unseren Herrn Jesus etwas näher zu bringen

... ich spiele Dart als aktiver Spieler der Oberlausitzliga, bin Mitglied meines Vereins, habe mich abgestrampelt um endlich dahin zu kommen, und jetzt so ein unvernünftiger Vorschlag, das geht ja mal garnicht.

... ich bin der Hauptmieter meiner Wohnung, die bei mir ansässigen Chaoten werde ich bestimmt nicht alleine schalten und walten lassen, danach kann ich meine letzten Habseligkeiten vergessen und womöglich sind dann auch noch meine letzten dunklen Geheimnisse aus irgendwelchen Kisten gekramt und in Herrnhut verbreitet.

- "Wir wollen nur Dein bestes, wir lieben Dich, wir wollen Dich wachsen sehen. Hallo wir sind Deine Freunde" - schöne Worte ohne jeden Sinn für mich, wenn sie das wollen, dann verstehe ich nicht warum ich so oft von diesen Menschen in meinem Fortkommen behindert worden bin, was natürlich nur meiner rein subjektiven Wahrnehmung entspricht.

-"Hol Dir Gewissheit bei Gott, frage ihn und er wird Dir bestimmt antworten" - Oder halt auch nicht oder unter Umständen nicht schnell genug, was weiß ich.

Natürlich muss ich immer das Beste hinsichtlich der anderen unterstellen, aber manche Phrasen kann man wirklich stecken lassen, weil wenn die wirklich annehmen, dass ich nicht schon seit dem ersten ihrer Angriffe versuche die Angelegenheit im Gebet zu lösen, dann kann ich denen auch nicht mehr helfen, echt wahr.

So traurig die ganze Angelegenheit ist, komme ich nicht umhin die Konsequenzen sehr, sehr nüchtern zu betrachten:

Sie haben ihre Vorstellung und diesen Weg wollen sie zu 100 Prozent sehen, hierzu bin ich nicht bereit, also können sie nicht anders als ihre unterschwellige Drohung wahr werden zu lassen, was eine Beendigung unserer Zusammenarbeit bedeuted - wer hat dann bitte irgendetwas gewonnen?

Ich habe meine Vorstellung, diese wird nicht akzeptiert, mir wird Veränderungsunwilligkeit vorgeworfen, Rebellion gegen Leiterschaft, super tolle Sache, jetzt können wir ihn bedenkenlos feuern - wer hat hier gewonnen?

Ich habe meine Vorstellung, diese wird unter Umständen sogar akzeptiert, jedoch besteht ja kein wirkliches Vertrauen, daraus ergeben sich weitere Behinderungen meines Dienstes, darüber frustiert passiert ein weiterer, diesmal erzwungener Fehler, ich werde gefeuert

Oder aber ich kürze das ganze Theater ab, was ich eigentlich nicht will, aber rein logisch beobachtet bleibt mir doch garnichts anderes übrig.

Stellt sich nur noch die Frage wo ich denn einen Neuanfang wagen kann und will, meine finanziellen Möglichkeiten sind erledigt, Sicherheiten gibt es keine, in der Oberlausitz keine Arbeit womit ich mich über Wasser halten könnte und mit Spendenbescheinigungen könnte es in absehbarer Zeit auch Essig sein.

Was mich echt an der ganzen Sache ankotzt ist, dass der, der wirklich nichts zu dem ganzen Theater beigetragen hat, weil viel zu Faul dazu, den größten Gewinn für dummes, rein menschliches Verhalten unter geistlicher Glocke haben soll.

Danke für Euere Geduld
berney

2 Kommentare:

Theo hat gesagt…

ave barney,
...bei mir greift gott au imma zu harte mittel, wenn vaaendarunga astehe...

i bet fuer di, lg. theo

Anonym hat gesagt…

Hi Bernd,

harte Sachen, die da gerade passieren bei dir, schwierig, da als Leser mit begrenztem Durchblick sich eine Meinung zu bilden...
allerdings kann ich deinen Frust gut verstehen, irgendwo scheint der Wurm drinzusein im Verhältnis zwischen dir und den YWAMs. Meine vorsichtige Meinung: hab keine Angst, bete, und dann triff deine eigenen Entscheidungen, warte nicht darauf, dass andere über dich entscheiden... nur Mut!
Grüsse Jörg