Mittwoch, 3. Oktober 2007

Ein F(r)eiertag

das Beste vorneweg - mir geht es gut, ich lebe, habe Kleidung und Nahrung, bin nicht verfolgt, gesundheitlich in Ordnung, nicht übermäßig deprimiert, kenne Gott und brenne darauf IHN auch Mal wieder gerne den Verlorenen bekannt zu machen, habe Träume, Ideen und Visionen - aber dennoch fehlt mir was, wenn ich doch auch nur verstehen würde was das wirklich ist.

Heute ist der Tag der deutschen Einheit und es gab selbst hier im Zentrum wie sich das gehört eine Art Feierstunde in Form einer etwas anderen Gebetszeit.

Es wurden die geschichtlichen Fakten kurz, für mich zu kurz dargestellt und dann haben "Zeitzeugen" davon berichtet wie sie die Wiedervereinigung erlebt haben. Ich selbst war eigentlich, weil emotional sehr involviert nicht im Stande wirklich was zu sagen und hab es dann auch gelassen, was im Nachhinein ein klarer Fehler war, denn so passierte was passieren mußte, dieses historische und für Deutschland wohl wichtigste Ereignis wurde auf "es gab endlich genügend Bananen für Alle" und "ich habe endlich eine Barbie bekommen" reduziert. Selbstverständlich das ganze verbunden mit Gott ist der Allerbeste was selbstverständlich auch stimmt. Danach haben wir dann noch für Deutschland, die Regierung und Gottes Plan für unser Land gebetet. Mir kam das irgendwie etwas komisch vor mit Amis ohne jeden Hintergrund und einem sehr jungen Deutschen, der offensichtlich absolut kein geschichtliches Verständnis hat, das zu tun - egal.

Ich bin echt glücklich darüber, daß wir zum Abschluß noch "Gott ist gegenwärtig" und zum Glück auch noch die Nationalhymne gesungen haben.

Ansonsten werde ich diesen Tag begehen wie jedes Jahr, mich in mich zurück ziehen und den Toten der Mauer gedenken, mich mit Freude an die Großtaten der Herren Reagan und Gorbatschow erinnern, für den einen oder anderen Freund beten, versuchen das Gute, was schon geschehen ist zu bemerken und zu würdigen und hoffentlich irgendwann den Schmerz der Erinnerung an eine geteilte Familie, ein geteiltes Vaterland, Unterdrückung und Willkür vergessen. Vielleicht hat diese junge, unbefangene und weitestgehend unzureichend gebildete Generation ja recht - Es geht halt darum, daß es genügend Bananen, auch im Winter für jeden gibt.

Gott schütze Deutschland, mein geliebtes Vaterland auf das ich Stolz bin, auch wenn das als Fluch von vielen verstanden wird - ICH bin stolz ein Deutscher zu sein.

Segen von der Ostfront
berney

1 Kommentar:

Melle hat gesagt…

eigentlich ist es kein problem das ihr kommt - müsst mir nur bescheid sagen wann.
also bis bald, melle