Sonntag, 2. September 2007

Nachdenken - Umdenken - Umkehren?

... aber wohin und vor Allem wozu?

gestern war es dann also soweit, das Unvermeidbare ging vor sich und ich habe Viktoria per Handschlag verkauft, sozusagen einen Vertrag für die weitere Abwicklung gemacht. Heute hab ich dann meine Sachen aus ihr ausgeräumt und bin nicht undankbar dafür, daß Daniel, mein Mitbewohner mir dabei geholfen hat.

Wie ich mich jetzt fühle? das ist eine gute Frage, nur fallen mir keine Worte dafür ein, wie SCHEISSE das wirklich ist. Ich komm mir vor als ob ich einen Freund schwerstens hintergehen würde, wie ein mießer, geldgeiler Verräter, wie jemand der einfach nicht den Mut hat es drauf ankommen zu lassen und ja vielleicht hätte es noch ein Wunder gegeben und ja vielleicht hätten wir noch einige Zeit gemeinsam durch die Lande ziehen können, aber auf vielleicht, hätte, wenn und wäre wollte ich mich nicht einlassen.

Ich will die Situation nicht dramatisieren, aber ich höre auch endgültig damit auf Dinge schön zu reden oder zu heroisieren. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache, zu mindest die weltliche Würdigung der selbigen. Ich komme bei einigermaßen enthaltsamer Lebensweise mit den mir verbleibenden Mitteln, den Einsparungen durch nicht mehr entstehende Kosten und meiner großzügigen Unterstützung durch Freunde und aufbrauchen des Verkaufserlöses für Vicki bis ca. Ende März hin, wenn ich keinen Einsatz mache. Jede unerwartete Ausgabe verringert meine persönliche Restlaufzeit.

Mit den Ergebnissen meines Engagements im Rechnungswesen und auf dem Missionsfeld, kann ich nicht zufrieden sein, weil ich es einfach gewohnt bin sichtbare, nachhaltige Ergebnisse zu sehen, wenn ich mich in ein Projekt einbringe, was in diesem speziellen Fall wirklich nicht so ist.
Die Gründe hierfür liegen auf verschiedenen Seiten des Tellers und ich will nicht schon wieder mit Steinen oder ähnlichem um mich werfen.

Persönlich befinde ich mich in einer massiven Krise und die mir angebotene Hilfe erscheint mir doch sehr hilflos, was aber nicht am guten Willen der hilfsbereiten Menschen hier liegt, sondern am Situationsverständnis.

Mein Vermögen ist wie gesagt aufgebraucht, Arbeit suchen kann ich mir in der jetztigen Konstellation keine, Hartz IV kommt auch nicht in Frage, allein schon aus ethischen Betrachtungen heraus und wirklich weitergehen tuts halt auch nicht. Sinnlos zu erwähnen, daß man in dieser Gegend ohne Auto wirklich massive Schwierigkeiten hätte an einen möglichen Arbeitsplatz zu gelangen, womit das jetzt auch nicht einfacher wird.

Stellt sich die Frage ob ich noch daran glaube, daß Gott gut ist, versorgt, mich liebt, mir Trost und Beistand ist, meine feste Burg, mein starker Fels etc. etc. etc. ?
Die Antwort hierauf ist sehr eindeutig: Ja auf jeden Fall, aber sein Bodenpersonal macht mich fertig. Selbstverständlich bin ich nicht von Umständen und Menschen abhängig, aber ungeschickterweise sind das die Kanäle durch die Gott z.B versorgt, ermutigt, Entwicklungshilfe für Projekte gibt, auferbaut, Annahme ausdrückt etc. etc. etc.

Mein gröbster Fehler besteht wohl darin, daß ich die ganze Zeit falsch Bitte, jämmerlich Bete und immer noch viel zu viele Fehler mache, was mein Umgang mit alten Verhaltensmustern und Betrachtungsweisen angeht. Auf der anderen Seite weiß ich bald nicht mehr was ich weiß, daher ja auch meine persönliche Krise.

Ich bin aber leider ein Sturrkopf womit es wahrscheinlich etwas schwierig wird mir zu Raten, zumindest wenn der Ratgeber erwartet, daß ich seinen Rat sofort unreflektiert in die Tat umsetze. Nur welche Zeichen und Wunder brauch ich noch um zu erkennen, daß für mich hier bald das Licht ausgeht und es wahrscheinlich von Freunden und Geschwistern durchaus verstanden werden würde, wenn ich hier als Versager vom Platz gehe, was ich ja eigentlich nicht will, nur fehlt mir hier halt schon so einiges, das Leben zum Beispiel, das überall weitergeht, hier ja auch nur merk ich das halt nicht so stark.

Als Fazit bleibt festzuhalten:

Wenn sich nichts ändert, wovon ich eigentlich fast ausgehe, beginnt heute der Endkampf, dessen Ausgang vollkommen ungewiss ist.

Denkt an mich und habt Spaß an Euerem Leben
Seid gesegnet
berney

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