Donnerstag, 17. April 2008

...was soll ich da noch sagen...

... ich weiß nur eins es tut weh ...

schon wieder soviel zeit vergangen, so furchtbar viel passiert, mein hirn fühlt sich an wie ein schwamm, meine gemütslage ist äußerst depressiv und dennoch versuche ich hier mal wirklich kurz darzustellen, was mich derzeit alles bewegt

das sind im allgemeinen so fragen wie z.b.:

bin ich hier in herrnhut eigentlich noch am richtigen platz?
findet das wirkliche leben nicht ganz wo anders statt?
was mache ich hier eigentlich, während andererorts meine welt zusammen bricht?
ist nicht wirklich absolut alles total sinnlos?
wozu ist das was ist eigentlich nütze?

diese liste depressionsverstärkender fragen ließe sich noch problemlos fortsetzen, darf wer das will für sich machen.

es gibt aber auch antworten, die vielleicht nicht besonders bequem sind, aber dennoch anlass zur hoffnung geben:

ich weiß warum ich in herrnhut bin. weil mich mein herr hierher gerufen hat um ihm mit den mir zur verfügung gestellten gaben zu dienen. nicht weil ich das so will, sondern weil er es für mich so entschieden hat. klar könnte ich den rückzug in mein altes leben oder an welchen ort auch immer antreten, nur wäre das wahrscheinlich nicht richtig. daher ist es bestimmt nicht schlecht, dass ich in herrnhut bin.

ob das wirkliche leben oder vielmehr das was man dafür halten kann nicht ganz wo anders statt findet ist doch eigentlich garnicht wichtig. das wirkliche leben das mir und jedem anderen gläubigen menschen gegeben ist, ist in der beziehung zu gott zu suchen und auch nur dort zu finden. das ist bestimmt keine befriedigende antwort, noch nicht einmal für mich, nur gibt es leider nur eine wahrheit und die kann sich jeder der das will in der besten bibliothek der welt, vereinfacht gesagt der bibel, nachlesen. alles was da nicht drinsteht ist auch nicht wahrhaftig und somit sowieso wertlos, wenn nicht sogar schädlich entweder für einen selbst oder im schlechteren fall sogar für andere. leben und somit freiheit und frieden gibt es nur bei gott und tiefe befriedigung und freude können nur einer intakten beziehung zum allmächtigen entspringen, der unser liebender vater ist. alles andere ist nichtigkeit und ein haschen nach wind, soll sagen vollständig belanglos.

die frage nach meinem standort und den möglichen drastischen veränderungen in meiner alten heimat aber auch überall anders läßt sich auch ganz klar beantworten. ich diene meinem herrn, mache buchhaltung, führe das eine oder andere gespräch, gebe zeugnis wenn möglich, predige wenn nötig, erkläre dinge, die ich selber nicht abschliesend verstanden habe, träume hoffe und bange und ersehne den tag herbei, an dem sich alles von alleine erklären wird, wann immer der auch sein mag. es wird immer veränderungen geben und manche von ihnen werden uns nicht gefallen, einige sogar schwer im magen liegen. wem gefällt es schon wenn sich freunde gegenseitig das leben schwer machen oder seine eigene familie sich äußerst merkwürdig verhält, wer vermag darin etwas gutes zu sehen, wenn krankheit ihn selbst, die familie oder enge freunde ereilt, wer kann der tatsache von schwierigen wirtschaftlichen verhältnissen schon etwas gutes abtrotzen, aber es bleibt halt eben trotzdem wahr und unveränderlich, dass ich meinen dienst zu erfüllen habe, weil es jetzt eben genau so dran ist. ich muß akzeptieren, dass ich nicht von umständen oder menschen abhängig bin, sondern von der gnade meines herrn allein, der für mich sorgt und sich auch für mich sorgen macht, der mich versorgt und mich liebt, dessen wege einfach soviel höher und damit auch komplizierter sind als die meinigen, dessen kenntniss der gesamtsituation einfach ganz andere antworten zulässt, als das stückwerk, was ich heute schon sehen kann. so ist das nämlich und nicht anders.

die frage nach sinn und unsinn des lebens lässt sich auch beantworten, um nicht zu sagen das kann man im buch prediger nur zu gut nachlesen, das wusste schon alles salomon. das ganze teil wirkt zwar am anfang sehr ernüchternd, eventuell sogar deprimierend, aber letztendlich ist es so und es war wahrscheinlich schon vor tausenden von jahren so und daran wird sich aller voraussicht nach auch die nächsten jahre nichts ändern und das widerum ist doch sehr tröstlich und gibt hoffnung, mir zumindest.
ob etwas sinnlos ist oder nicht kommt sehr vereinfacht gesagt ausschließlich auf die eigene perspektive an und den blickwinkel, den man anwenden möchte. selbstverständlich kann ein überzogener realismus einem das leben zur hölle machen, weil wenn man alles nur düster sieht bleibt wenig platz dafür übrig etwas erbauliches zu finden. das führt letztendlich zu depressionen und anderen krankheiten. davon hat keiner etwas und zu allem überfluss reibt sich der gegespieler die hände und freut sich, dass seine arbeit von anderen für ihn erledigt wurde ohne, dass er etwas dazu hat beitragen müssen. sieht man alles zu optimistisch wird man leider des öftern mit der realität konfrontiert und muß hierin feststellen, dass es halt doch nicht damit getan ist, sich zurück zu lehnen, fromme gebete gen himmel zu schicken und stets darauf zu vertrauen, dass sich grundsätzlich alles und zwar immer zum guten wendet. nein wir haben auch ncoh eine eigenverantwortung, die wir wahrnehmen sollen und müssen.
findet jetzt ein mensch also das richtige maß der dinge, so wird er glücklich und zufrieden leben mit dem was sein himmlischer vater für ihn bereit hält.

so stellt sich noch die frage nach dem nutzen von dem ganzen. ja die lässt sich nicht so wirklich leicht für mich beantworten. letztendlich ist diese welt eben gefallen und damit müssen wir uns halt auch zu gegebener zeit arangieren. das bedeuted nicht, dass wir alles toll finden müssen oder gar alles akzeptieren müssen, aber wir müssen uns halt darüber im klaren sein, dass unrealistische erwartungen zu enttäuschungen führen werden. diese verletzungen muten wir uns aber leider selber zu, die sind höchstwahrscheinlich nocht nicht einmal geplant gewesen, aber halt leider entstanden, weil wir es halt mal wieder vermasselt haben. daher liegt der größte nutzen im lernefekt, denn fehler lassen sich vermeiden, wenn man herausgefunden hat, dass manche strategien eben nicht funktionieren. wir stehen nicht alleine da, es gibt immer trost und für den doch eher unwahrscheinlichen fall, dass wir doch mal was verbockt haben auch immer wieder vergebung.

nachdem ich mir das jetzt alles wieder und wieder vorgehalten habe, geht es mir schon viel besser. wer muß auch schon die welt verstehen, nein nein darin besteht garkein nutzen.

in diesem sinne
homer simson

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

So sieht das Leben aus

"Herr hilf uns zu Glauben und sei du unserer Freude"