Freitag, 2. November 2007

Liturgie vs. Letargie

... oder ein freak versucht sich als post moderner mönch

es war wirklich eine großartige zeit, voller ruhe, frieden, besinnlichkeit und einkehr in das freakische innere. gute gespräche, geregelter tagesablauf und spürbare liebe zu gott und den menschen zeichneten diese tage für mich sehr aus.

mein persönlicher dank gilt hier den stuttgarter freaks, die mich zu keinem zeitpunkt haben hängen lassen, vor allem möchte ich hier heios persönlichen einsatz erwähnen. ich befand mich an einem punkt von dem aus ich eigentlich nicht mehr wirklich weiter kommen konnte und er verwendete sich selbst um mich von dort weg zu führen, hierfür ganz herzlichen dank.

was genau in dem gespräch mit leitern des werkes, in dem ich tätig bin gesprochen wurde weiß ich nicht und es ist mir streng genau genommen auch egal. Letztendlich kommt es darauf auch garnicht an, weil es viel wichtiger ist was die zeit in ramsdorf mit mir gemacht hat, die vielen gespräche, die erkenntnisse und veränderungen in meiner betrachtungsweise.

worin besteht nun mein gewinn, was ist es was ich meiner lesergemeinschaft mitteilen möchte, sicherlich verschiedenes, was mindestens genauso verwirrt und unkoordiniert sein wird, wie ich gerade selber bin:

1. nach einem kurzen studium der hl. regel des benedikt von nursia, bin ich mit den in herrnhut abverlangten anpassungen sehr zufrieden, auch wenn ich sagen muß, daß es mir in ramsdorf leichter viel an sich striktere regeln einzuhalten als in herrnhut, was unter umständen an der art der gemeinschaft liegen kann oder aber auch daran, dass ich der meinung bin, dass regeln in ramsdorf allgemeinbindend sind und von jedem mitglied der gemeinschaft umfassend befolgt werden.

2. habe ich realisiert, dass es dem freak überhaupt nicht gut damit geht, wenn er zu großen interpretationsfreiraum oder zu lasche äußere bedingungen hat. gemeinschaft funktioniert eben dann besser, wenn es eine strikte ordnung gibt, die auch durchgesetzt wird, was in ramsdorf wie ich meine verstanden zu haben in einer äußerst liebevollen und respektvollen art und weise gemacht wird. die ordnung als hüterin des zusammenlebens in der gemeinschaft, großartig und revolutionär, einfach erstaunlich und das alles in einer zeit, die von individualismus und eigensinn geprägt ist, in der disziplinlosigkeit zur maxime erkohren ist.

3. ist mir die wichtigkeit, der achtung des anderen in seinem ganzen wesen aufgefallen, wobei es aber absolut wichtig ist, sich nicht hinter falscher demut zu verstecken, sondern stets man selbst zu sein. hierzu gehört aber ganz eindeutig auch grenzen zu setzen und diese auch absolut einzuhalten. sich nicht in falsch verstandener weise aufgaben zuschustern oder auch verantwortung aufs auge drücken lassen, die einem garnicht zukommt, weil es der kompetenz und entscheidungsrahmen eines anderen ist. es geht darum alle aufgaben, die einen wirklich betreffen mit größtmöglicher hingabe und einsatzbereitschaft, bestmöglich, stets zum wohle der gemeinschaft zu lösen und alles andere tunlichst von sich fern zu halten, weil es erstens nur zu kräfteverschleis verursacht und zweitens nicht dem wohle der gemeinschaft dient.

ich könnte hier noch diverse andere punkte bis zum erbrechen ausbreiten, aber es soll damit genüge sein. für mich selbst habe ich festgestellt, dass es höchste zeit ist einiges an meinem verhältnis zu meinem dienst, meinem gebetsleben und meines selbstverständnisses zu ändern. zu aller erst muß ich mich selbst wieder finden, am besten in gott und nicht in meinem dienen, nicht im unterschwelligen trachten nach anerkennung und position sondern in wahrer demut unter meinem schöpfer.

ein wort zu meinem gesundheitszustand:
es entspricht zwar der tatsache, daß ich seit monaten sehr an permanenter müdigkeit, starken gefühlsschwankungen und durchaus nachlassender leistungsbereitschaft leide, aber es geht mir den umständen entsprechend gut, womit kein grund zu übergroßer sorge besteht. vielmehr ist es so, daß ich jederzeit bereit bin mich den einzelnen kämpfen zu stellen, leider mit durchaus durchwachsenen ergebnissen. an meinen "rückfall" ende august, so es überhaupt einer wahr, werde ich derzeit durch häufiger auftretende lustgefühle erinnert, was aber nicht mit dem sogenannten saufdruck verwechselt werden darf, weil dieser führt zu massiv auftretenden körperlichen erscheinungen, was bei mir absolut nicht der fall ist. so ist es also derzeit.

es sind äußere einflüsse, die auf mich einen viel zu großen einfluss auslösen und somit einen stellenwert einnehmen, der ihnen nicht zukommt. diese frustrationen muß ich in den griff bekommen, faktoren, die mich verunsichern und lähmen, die mich vom wesentlichen ablenken.

ach ich weiß auch nicht, wie ich diesem post noch einen versöhnlichen abschluss anhängen soll, ist irgendwie entartet, sehr kompliziert, irgendwie nicht wirklich verständlich, was soll ich sagen entspricht halt meinem derzeitigen geisteszustand.

hab euch lieb
berney

3 Kommentare:

Miri hat gesagt…

Hey Bernd,
ein Freund hat sich ne Zeit lang von allen mit "fröhlich sein!" verabschiedet. Das wünsch ich dir auch und hoffe, das ist dir nicht zu plump... Halt durch!
Liebe Grüße und Segen,
Miri

Anonym hat gesagt…

Hej Berney,
komm schon - die story mit dem "M" mußt du noch bringen!
Fand auch, dass es eine coole Zeit war und es freut mich, dass es dir auch so gut getan hat!

Dicken Drücker!
HEio

Berney-Freak hat gesagt…

die story mit dem "M" kannst du ja gerne in einer deiner predigten verarbeiten, ist mir jetzt einfach entgangen sie zu bringen, aber vielleicht ja mal später unter sadistische erziehungsmethodiken von leitern im leibe christi

berney